Klimawandel

Was der Ortenaukreis tut, damit die Trinkwasserversorgung gesichert ist

Das Landratsamt des Ortenaukreises hält die öffentliche Trinkwasserversorgung trotz extremer Hitzephasen für gesichert. Damit das so bleibt, haben mehrere Gemeinden bereits Projekte zur besseren Versorgung umgesetzt.  

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Blick ins Wasserwerk Offenburg  | Foto: Helmut Seller
Blick ins Wasserwerk Offenburg Foto: Helmut Seller

Die öffentliche Trinkwasserversorgung sei auch künftig gesichert, trotz langanhaltender Trockenzeiten und steigender Spitzenverbräuche infolge des Klimawandels, teilt das Landratsamt mit. Und trotz großer kommerzieller Wasserverbraucher im Kreis, möchte man ergänzen. Dafür arbeiten die Kommunen mit Unterstützung des Landkreises konsequent daran, das Versorgungsnetz robuster und ausfallsicherer zu machen, heißt es in der Mitteilung. "Was früher als selbstverständlich galt, wird heute wieder stärker wahrgenommen: Wasser ist eine wertvolle und begrenzte Ressource", wird Jürgen Mair, Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Landratsamt, zitiert. "Dank der vielseitigen Versorgungsstruktur ist der Ortenaukreis vergleichsweise gut aufgestellt", findet er.

In der Rheinebene dominiere das Grundwasser aus Tiefbrunnen, in den Schwarzwaldlagen speisen zahlreiche Quellen das Netz. Aktuell werden nach Angaben des Landratsamts rund 75 Tiefbrunnen und über 220 Quellen für die öffentliche Trinkwasserversorgung genutzt. Hinzu kämen vielfältige Lieferbeziehungen zwischen den Kommunen. Im Südosten des Kreises versorgt der Zweckverband Wasserversorgung "Kleine Kinzig", an den auch die Stadt Offenburg laut Gemeinderatsbeschluss angebunden werden soll, Gemeinden ganz oder teilweise mit Wasser aus der Talsperre bei Alpirsbach. Hier sei eine gewisse Redundanz der Versorgungsstruktur gegeben. Charakteristisch sei zudem die hohe Zahl an Eigenwasserversorgungen, insbesondere in der Schwarzwaldregion und in der Gemeinde Schwanau. Allerdings seien im Bereich Meißenheim-Kürzell in jüngster Zeit menschengemachte Grundwasserbelastungen ausgemacht worden.

Die Vorsorge soll ausgebaut werden

Erfahrungen mit Hitze und Niederschlagsdefiziten seit dem Extremjahr 2018 hätten gezeigt: Längere Trockenphasen, rückläufige Grundwasserneubildung und teils versiegende Quellen erhöhen den Druck auf die Systeme. "Aktuelle Analysen belegen, dass der laufende Bedarf gedeckt ist; ohne zusätzliche Vorsorge können jedoch insbesondere an heißen Spitzentagen bis 2050 lokale Engpässe auftreten", so der Amtsleiter weiter. Besonders Eigenwasserversorger – Privathaushalte oder kleinere Siedlungen mit Quellen – würden in Trockenphasen die Grenzen ihrer Systeme spüren. Temporäre Wasserlieferungen, etwa durch Nachbarschaften oder das Technische Hilfswerk (THW), seien in Einzelfällen erforderlich.

Mehrere Gemeinden haben bereits Projekte zur Stärkung der Versorgung umgesetzt. In Sasbach in der nördlichen Ortenau etwa, sollen mehrere Eigenwasserversorger an das öffentliche Netz angeschlossen werden, kündigt das Landratsamt an. In Schuttertal sei eine neue Quelle erschlossen worden, die Gemeinde Friesenheim prüfe Standorte für einen zusätzlichen Tiefbrunnen. Übergreifend sei zudem vorgesehen, die Anschlussleitung des Zweckverbands Wasserversorgung "Kleine Kinzig" bis nach Offenburg zu verlängern. Dadurch könnten Offenburg und mehrere Gemeinden im Vorderen Kinzigtal künftig Talsperrenwasser beziehen. Das Land Baden-Württemberg unterstütze vorsorgende Maßnahmen über ein Förderprogramm.

"Die Trinkwasserversorgung im Ortenaukreis ist stabil. Mit dem gezielten Ausbau der Ersatzversorgung, dem intelligenten Verbund regionaler Ressourcen und vorausschauender Planung bleibt sie es – auch unter den Bedingungen des Klimawandels", so Amtsleiter Mair.

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Winterliches Fot der Talsperre bei Alpirsbach, die vom Zweckverband Wasserversorgung „Kleine Kinzig“ betrieben wird. Foto: Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig 
Schlagworte: Jürgen Mair, Temporäre Wasserlieferungen
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