Interview
Was Eltern tun können, um ihre Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen

In Hartheim ist ein Kind entführt und sexuell missbraucht worden. Vorfälle wie dieser verunsichern Eltern – was können sie tun? Der Fachberater Nils Vogelsang sagt: "100 Prozent Schuld hat der Täter."
Was müssen Eltern grundsätzlich über sexuellen Missbrauch von Kindern wissen?
Nils Vogelsang: Die meisten Fälle von sexuellem Missbrauch geschehen im Bekanntenkreis oder in der Familie. Übergriffe von Fremdtätern sind eher die Ausnahme. Wir gehen davon aus, dass in weniger als zehn Prozent der Fälle der Täter ein Fremder ist. In mehr als 90 Prozent ist es jemand, der das Kind gut kennt und mit dem es ein Vertrauensverhältnis gibt.
Ist die Sorge der Eltern also in den falschen Momenten besonders groß? Beim Gang alleine auf den Spielplatz – und nicht beim Besuch des Sportvereins?
Vogelsang: Die Aufmerksamkeit sollte sich nicht darauf erstrecken, welcher Fremde einem komisch vorkommt, oder dass das Kind in der Öffentlichkeit besonders stark beschützt werden muss. Grundsätzlich würde ich Eltern ohnehin davon abraten, mit großer Sorge oder Ängstlichkeit das Kind durchs Leben zu begleiten. Es ist gut, wenn man dem Kind Zuversicht, Mut und Selbstbewusstsein mitgibt, aber es auch vorbereitet ...
Nils Vogelsang: Die meisten Fälle von sexuellem Missbrauch geschehen im Bekanntenkreis oder in der Familie. Übergriffe von Fremdtätern sind eher die Ausnahme. Wir gehen davon aus, dass in weniger als zehn Prozent der Fälle der Täter ein Fremder ist. In mehr als 90 Prozent ist es jemand, der das Kind gut kennt und mit dem es ein Vertrauensverhältnis gibt.
Ist die Sorge der Eltern also in den falschen Momenten besonders groß? Beim Gang alleine auf den Spielplatz – und nicht beim Besuch des Sportvereins?
Vogelsang: Die Aufmerksamkeit sollte sich nicht darauf erstrecken, welcher Fremde einem komisch vorkommt, oder dass das Kind in der Öffentlichkeit besonders stark beschützt werden muss. Grundsätzlich würde ich Eltern ohnehin davon abraten, mit großer Sorge oder Ängstlichkeit das Kind durchs Leben zu begleiten. Es ist gut, wenn man dem Kind Zuversicht, Mut und Selbstbewusstsein mitgibt, aber es auch vorbereitet ...