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Gut zu wissen – wenn das Rohr bricht

Wasser im Haus

Matthias Maier
  • Mi, 02. Februar 2011, 00:00 Uhr
    Haus & Garten

Wasser im Haus, welch’ ein Graus. Denn wer die Nässe und Feuchtigkeit nicht sofort stoppt, riskiert Schäden, für Gesundheit wie für sein Haus.

So ist Eis nett anzuschauen, in der Wasserleitung gefällt es uns aber nicht. Foto: photocase.de/Erdbeertorte
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Es kann stets passieren, bei Unwetter, der Schneeschmelze, einem Wasserrohrbruch: Schnell stehen Kellerräume unter Wasser. Ein knappes Dutzend Einsätze wegen überfluteter Keller hat die Freiwillige Feuerwehr Lörrach jedes Jahr. "Die Ursachen sind meist starker Regen oder Rohrbrüche", sagt Stadtbrandmeister Jürgen Schernhammer.

Wenn sich im Keller nur wenig Wasser sammelt, genügt meist Aufwischen. Zunächst sollte man sich jedoch auf die Suche nach der Ursache machen und die Eintrittsstelle abdichten. Wer einen Wassersauger im Haus hat, wird auch mit größeren Wassermengen fertig. Wichtig: Auf überflutete elektrische Anlagen achten, da Kurzschlussgefahr besteht. Am besten schaltet man den Strom im Keller komplett ab. Auch sollte das zuständige Wasserwerk verständigt werden. Ein Handwerker kann die undichte Stelle reparieren.

Häufig muss die Feuerwehr zum Auspumpen kommen. Wegen der Stromschlaggefahr stehen die Feuerwehrleute möglichst nicht im Wasser, sondern lassen die Schläuche über die Treppe ein. "Viele Hausbesitzer wissen nicht, wo sich Stromanlagen befinden und ob sie unter Wasser stehen", so Schernhammer. Die Pumpanlagen werden nicht direkt an den Strom des Hauses angeschlossen. Entweder wird ein Schutzschalter zwischengeschaltet oder ein eigenes Aggregat verwendet.

Wasserschäden kann man vorbeugen. Die Wände sollten wasserdicht versiegelt sein, Leitungsrohre überprüft und eventuell erneuert werden. Ein Rückstauverschluss verhindert, dass Wasser durch Abflüsse gedrückt wird. Versicherungen gegen Hochwasserschäden haften bei Schäden durch Rückstau nicht uneingeschränkt. Somit muss für die Kosten oft der Hausbesitzer aufkommen.

Haupthahn abdrehen

Schnell ist es passiert: Beim Bohren wird versehentlich die Wasserleitung beschädigt. Lecks an Wasserrohren sind anzunehmen, wenn sich im Trinkwasserbereich der Wasserzähler bewegt, obwohl alle Wasserhähne geschlossen sind. Eine Heizungsleckage ist am Druckverlust der Heizung zu erkennen. Dann heißt es, schnell handeln:
Hauptleitung abdrehen: Bei einem Wasserrohrbruch muss sofort die Hauptleitung abgedreht werden. Der Haupthahn befindet sich in der Regel im Keller.
Strom abdrehen: Damit kein Kurzschluss entsteht, sollte der Strom im betroffenen Bereich abgedreht werden.
Bereich räumen: Möbel und anderer Hausrat sollten in trockenen Bereichen gelagert werden. Um Schimmelbildung zu vermeiden, den betroffenen Bereich gut lüften und beheizen.

Informieren: Mieter müssen im Fall eines Wasserrohrbruchs den Vermieter, Verwalter oder Hausmeister informieren. Eigentümer sollten zudem die Schadensminderungsmaßnahmen mit ihrem Versicherer besprechen.

Loch im Rohr gleich Loch in der Wand

Wenn die Hauptleitung geschlossen ist, kann der Sanitärfachmann ans Werk. Der betroffene Bereich des Rohres wird freigelegt und ersetzt. Dafür muss in der Regel die Wand aufgestemmt werden. Nach der Reparatur wird das Loch in der Wand wieder verschlossen. Anschließend ist es je nach Umfang des Wasserschadens sinnvoll, Trocknungsgeräte aufzustellen, um die Feuchtigkeit zu beseitigen.

Verstopfte Toilette

Toilettenspülung gedrückt, Wasser kommt und fließt nicht ab – die Toilette ist verstopft. Windeln, Putzlappen oder Toilettenpapier sind im Abfluss stecken geblieben. Manchmal helfen Hausmittel wie die Toilettenbürste oder der Saugpömpel. Löst sich die Verstopfung nicht, sollte der Fachmann zu Rate gezogen werden. Mit speziellen Geräten kommen die Profis weit in die Rohre und können Verstopfungen beseitigen. Oft sitzt die Verstopfung im Bereich der Krümmung; sollte sie tiefer sitzen, muss die Toilette von der Wand genommen werden, um Schäden an der Keramik zu vermeiden.

Hände weg von Lötlampen

Gerade in der Winterzeit führen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu zahlreichen Wasserrohrbrüchen. Dabei müssen zum Teil auch die Feuerwehren tätig werden, um weitere Wasserschäden zu verhindern. Im Zusammenhang mit einfrierenden Rohren warnt der Deutsche Feuerwehrverband vor der Brandgefahr, wenn solche Leitungen unsachgemäß aufgetaut werden. Auf keinen Fall dürfen Lötlampen oder anderes offenes Feuer zum Auftauen verwendet werden. Die Hitze kann durch Wärmeleitung oftmals unkontrolliert brennbare Stoffe an anderen Stellen und in Hohlräumen, zum Beispiel Isoliermaterial, entzünden. Geeignet sind dagegen Haartrockner, Heizlüfter, Heißluftgebläse, ein Dampfstrahlgerät oder Tücher, die in heißes Wasser getaucht wurden. Auch Heizmatten oder Wärmflaschen sind gute Hilfsmittel. Um ein Einfrieren von Wasserleitungen zu verhindern, sollten Wasserleitungen in unbeheizten Räumen abgestellt und entleert werden. Leitungen, die nicht abgedreht werden können, sollten mit einem Frostwächter gesichert werden. Heizkörper sollten nie ganz abgedreht werden, die gekennzeichnete Frostschutzstellung ist zu berücksichtigen.

Weiter Infos unter http://www.dvf.org

Ressort: Haus & Garten

Dossier: Alltagstipps

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