Artenschutz
Wege im Mattfeld bei Weil am Rhein nach Schutzzeit wieder frei zugänglich
Im Mattfeld bei Weil am Rhein endet der Schutz für den seltenen Wachtelkönig. Ein Brutnachweis bleibt aus. Nun sind die Wege wieder frei.
Mo, 15. Sep 2025, 6:00 Uhr
Weil am Rhein
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Die im Juni eingerichteten Schutzmaßnahmen für den seltenen Wachtelkönig im Mattfeld bei Weil am Rhein sind seit Donnerstag, 11. September, beendet. Das schreibt das Landratsamt Lörrach in einer Mitteilung. Die seit dem 10. Juni gesperrten Wege sind ab sofort wieder frei zugänglich. Auf einer Fläche von rund sechs Hektar wurde damit dem streng geschützten Bodenbrüter ein störungsarmer Rückzugsraum geboten.
Trotz starker Anzeichen ließ sich kein sicherer Brutnachweis erbringen, so die Mitteilung weiter. "Für einen solchen Nachweis wären gezielte Beobachtungen im Zusammenhang mit der Mahd erforderlich gewesen. Witterungsbedingt konnte die Mahd jedoch nicht stattfinden", erläutert Max Metzger, zuständiger Ökologe im Sachgebiet Naturschutz und Landschaftspflege. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sei der Zugvogel inzwischen in sein mehr als 7500 Kilometer entferntes Überwinterungsgebiet östlich von Subsahara-Afrika aufgebrochen.
Auch wenn sich kein Brutnachweis erbringen ließ, seien die Schutzmaßnahmen bedeutend für den Artenschutz gewesen. Man habe kurzfristig wertvollen Lebensraum für eine sehr seltene Art geschaffen und damit auch über den Wachtelkönig hinaus zum Erhalt der biologischen Vielfalt beigetragen. Das Mattfeld ist Teil des europaweit geschützten Fauna-Flora-Habitat-Gebiets und gilt als herausragender Vogellebensraum.
Der Schutzzaun wurde mehrmals beschädigt
Die Umsetzung war allerdings nicht frei von Schwierigkeiten, berichtet das Landratsamt: Bis Ende Juli wurde der Schutzzaun wiederholt mutwillig beschädigt. Dank des ehrenamtlichen Engagements einzelner Beteiligter sowie der Unterstützung durch das Ranger-Team im Landschaftspark Wiese konnte er dennoch aufrechterhalten werden. "Wir danken allen Beteiligten für die Unterstützung der Schutzmaßnahmen – insbesondere den Rangerinnen und Rangern sowie den vielen verständnisvollen Erholungssuchenden. Ihre Rücksichtnahme hat wesentlich zum Gelingen beigetragen", betont Metzger.
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