Altkleider-Entsorgung

Welche Alternativen zu Altkleidercontainern es in Weil am Rhein gibt

In Weil am Rhein verschwinden Altkleidercontainer zunehmend aus dem Stadtbild. Welche Gründe es dafür gibt – und welche Alternativen zur Altkleiderentsorgung weiterhin bestehen.  

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Kein schönes Bild: Viel zu häufig werd...ür jeden möglichen Abfall missbraucht.  | Foto: Stadtverwaltung Weil am Rhein/Anselm
Kein schönes Bild: Viel zu häufig werden Altkleidercontainer im Stadtgebiet als Müllablage für jeden möglichen Abfall missbraucht. Foto: Stadtverwaltung Weil am Rhein/Anselm

Seit ein paar Monaten sind die Altkleidercontainer in Weil am Rhein überwiegend aus dem Stadtbild verschwunden. Die Gründe sind laut Stadtverwaltung vielschichtig: Zum einen lohnen sie sich für ihre Betreiber nicht mehr, da der Markt aufgrund der großen Mengen zusammengebrochen ist, zum anderen werden die Container als Müllablageplätze verwendet, so dass entschieden wurde, sie abzubauen. Oftmals sei die Kleidung in den Containern auch stark verdreckt – das beschädige auch die gut erhaltene Kleidung.

Die gute Nachricht: Auch wenn die Altkleidercontainer von Organisationen und Privatunternehmen immer weniger werden, so besteht laut Stadtverwaltung noch immer die Möglichkeit, gebrauchte, gut erhaltene Bekleidung ordnungsgemäß abzugeben. Denn eines sei klar: Saubere und tadellose Jacken, Hosen & Co. gehören nicht in den Restmüll. Das übrigens regelt die so genannte Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien, die seit Anfang des Jahres besteht. Demnach müssen in Deutschland gut erhaltene Alttextilien getrennt von anderen Abfällen gesammelt werden, damit sie wiederverwendet oder recycelt werden können.

Schlechte Kleidungsqualität sorgt für schlechte Wiederverwendbarkeit

Eine erfolgreiche Umsetzung dieser Regeln ist allerdings auch eine Frage der Qualität und der sorgfältigen Trennung. Stark beschädigte, verschmutzte oder kontaminierte Textilien können und sollen weiterhin über die Restmülltonne entsorgt werden.

Die Inhaber von Altkleidercontainern sprechen ohnehin zunehmend von einem Verlustgeschäft, weil die Kosten für Sammlung, Sortierung und Entsorgung die Einnahmen übersteigen. Durch das Überangebot sind zentrale Absatzmärkte weggebrochen, somit bleiben gesammelte Textilien oft ungenutzt oder müssen teuer entsorgt werden. Des Weiteren landen immer mehr Kleider von niedriger Qualität, so genannte Fast Fashion, in den Containern. Diese sind oft so minderwertig, dass sie nicht für den Weiterverkauf geeignet sind. Damit steige die Menge der in Containern entsorgten Kleidung, der verwertbare Anteil dagegen sinkt. In den Containern landen zudem jede Menge kaputte oder verschmutzte Kleidung, aber auch Dinge, die dort nicht reingehören, wie etwa Windeln, Skischuhe, Textilreste und Schnittabfälle.

Stadt verlangt Gebühren von den Containerbetreibern

Aber auch das leidige Thema Müll an den Standorten spielt eine Rolle. Denn: Containerstandorte waren und sind auch in Weil am Rhein so genannte Müll-Hotspots, heißt es in der Mitteilung. Hier hatte die Stadtverwaltung, auch aufgrund vieler Rückmeldungen aus der Bevölkerung, die Betreiber vermehrt in die Pflicht genommen und eine Jahresgebühr von 250 Euro für den Betrieb eines Containers verlangt. Inzwischen gibt es im Stadtgebiet Weil am Rhein nur noch fünf Standorte an Kleider- und Schuhcontainern, die in Betrieb sind.

Altkleider entsorgen

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Altkleider in Weil am Rhein zu entsorgen:

  • Altkleidercontainer: in der Rheinstraße beim Recyclinghof auf dem Remondis-Gelände (8 Container), in Ötlingen in der Schmiedackerstraße (1), in Haltingen im Märktweg zwischen Freiburger und Burgunder Straße (1), in der August-Bauer-Straße (2) sowie in Otterbach in der der Nonnenholzstraße, nahe Hausnummer 20 (1)
  • Recyclingzentren und -höfe im Landkreis Lörrach
  • Organisationen: Abgegeben werden kann Kleidung unter anderem beim Diakonischen Werk in Weil, im DRK-Kleiderladen in Lörrach, im Hospizladen in Stetten, im Erich-Reisch-Haus oder beim Kinderschutzbund in Lörrach.

Eine sinnvolle Alternative für gut erhaltene Kleidung sind soziale Organisationen und Secondhand-Läden. Hier wird vor allem Kinderkleidung gern genommen: Zum einen sind mögliche Schadstoffe aus den Textilien herausgewaschen, zum anderen wachsen die Kleinen oft viel zu schnell aus den Kleidern raus und erfreuen bei der Weitergabe zu kleinen Preisen andere Eltern mit ihrem Nachwuchs.

In allererster Linie gilt es laut Landratsamt, mehr Wert auf Qualität als auf Quantität zu legen. Hochwertige Kleidung hält länger, sieht besser aus und belastet die Umwelt weniger. Eine Möglichkeit, einem Kleidungsstück neues Leben einzuhauchen, ist Upcycling. Das bedeutet, dass die Kleidung wiederverwertet wird und dabei gleichzeitig eine Aufwertung stattfindet. Altes wird in Neues umgewandelt. Durch die Wiederverwertung werden Ressourcen geschont und Materialien ganz im Sinne der Nachhaltigkeit recycelt statt weggeworfen. Beispielsweise kann, wie es in der Mitteilung der Stadt weiter heißt, eine Jeans einfach zu einem Rock umgenäht oder zu einer Tasche umfunktioniert werden. Aus einem ausrangierten Winterpulli entstehen Handschuhe, aus T-Shirt-Garn ein Teppich. Auch das Färben sorge für einen neuen Look, genauso wie Aufnäher.

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