Welche Folgen für die Stadtentwicklung haben Zwischennutzungen von Brachflächen?
Zur Stadtteilentwicklung gehören auch sogenannte Zwischennutzungen. Am Basler Rheinhafen existiert solch ein zwischengenutztes Areal. Welche Rolle spielt es in der Stadtentwicklung? Eine Spurensuche vor Ort.
Das Archivfoto rechts zeigt das Areal zu Beginn der legalen Zwischennutzung. Als erstes entstand die Bar „Patschifig“. Foto: Savera Kang
"Wenn wir nicht hier wären, wäre hier ja nichts", sagt Freya Mohr. Es ist ein kühler Nachmittag, sie steht in eine dicke Jacke gehüllt vor ihrem Café im Holzpark Klybeck im Basler Norden. In Nähe zum Dreiländereck ist eine Mischung aus Abenteuerspielplatz für Erwachsene und Kreativ-Gastronomie gewachsen. Es gibt Falafel, einen Generationengarten, einen Drechsler, einen Frisör und Ateliers. Wäre das alles nicht da, wäre hier noch immer eine Brache, sagt Mohr. Es klingt, als ob sie ihre Anwesenheit verteidigen müsse.
"Wenn wir nicht hier wären, wäre hier ja nichts" Freya Mohr
Gegen den immer wieder erhobenen Vorwurf, dass Zwischennutzungen zu Verdrängung führen, indem sie ein brachliegendes Gebiet aufwerten. So sorgen sie mit dafür, sagen Kritiker, dass dort später teure Wohnungen entstehen und wieder keine bezahlbaren. Der Holzpark Klybeck am Rheinhafen ist so ein Zwischennutzungsprojekt: Auf dem einstigen Industriegelände – es sind rund 20 000 Quadratmeter – direkt am Rhein soll ...