Kann man mit Steinen die Kohlendioxidaufnahme des Ozeans ankurbeln? Man kann. Doch in der Praxis klappt das nicht immer so reibungslos, wie Versuche auf der Nordseeinsel Helgoland zeigen.
Ein sonniger Morgen auf Helgoland. Auf dem Steg des Nordhafens ist seit acht Uhr ordentlich Betrieb. Zu fröhlichen Beats aus Lautsprecherboxen laufen Wissenschaftler mit langen Rohren, Kanistern und Fläschchen den Steg auf und ab. Schon seit Wochen kommen sie jeden Morgen hierher, nehmen unzählige Wasserproben, füllen sie ab und führen Messungen durch. Ihr Ziel: Sie wollen herausfinden, ob wir das Meer in eine Art Klimarettungsmaschinerie verwandeln könnten.
Dafür haben die Wissenschaftler zwölf kleine Mini-Meere aufgebaut. Die "Mesokosmen", wie sie im Wissenschaftsdeutsch heißen, sind dicke, zwei Meter tiefe und breite Plastiksäcke, die Meerwasser mit vielen dazugehörigen winzigen Algen und Tierchen einschließen und den gleichen Licht- und Temperaturbedingungen ausgesetzt sind wie das "echte Meer". Allerdings wurden diese Mini-Meere zu Beginn der Experimente mit einer Art Zauberpulver versetzt, durch das sie nun deutlich mehr Kohlendioxid (CO2) aufnehmen als das gewöhnliche Nordseewasser um sie herum und als die Kontroll-Mesokosmen, die unbehandelt blieben.
Welche Effekte hat der Zauber auf das Ökosystem?
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