Grenzübergreifender Arbeitsmarkt
Wie kann man Fachkräfte aus Lörrach und Waldshut in der Region halten?
Auf dem Arbeitsmarkt in Lörrach und Waldshut spielt die Nähe zur Schweiz eine Rolle. Wie man Fachkräfte in der Region halten kann, war Thema eines Treffens von Sarah Hagmann und Niklas Nüssle mit Leitenden der Arbeitsagentur.
Mo, 15. Sep 2025, 21:30 Uhr
Kreis Lörrach
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Kürzlich informierten sich die Grünen-Landtagsabgeordneten Sarah Hagmann (Lörrach) und Niklas Nüssle (Waldshut) bei der Doppelspitze der Bundesagentur für Arbeit in Lörrach, Jenniefer Schmucker und Jutta Hünenberger. Thema war die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den Landkreisen Lörrach und Waldshut, dies geht aus einer Pressemitteilung des Büros von Sarah Hagmann hervor. Wie es darin heißt, seien unter anderem grenzüberschreitende Aspekte von Arbeitswelt und Wirtschaft zur Sprache gekommen.
Die volatile Wirtschaftssituation in Europa und Deutschland sei auch in der Region spürbar. Die Wahrnehmung der beiden Geschäftsführerinnen sei, dass viele Arbeitgeber bei Neueinstellungen eher vorsichtig agierten. Dennoch gäbe es dynamische Entwicklungen im Dreiländereck. So sei der Landkreis Lörrach sehr ausbildungsstark. Im Schnitt seien sechs Prozent der Mitarbeitenden in einem Betrieb Auszubildende. Von diesen Fachkräften profitierten natürlich nicht nur die Betriebe auf deutscher Seite, sondern auch der Schweizer Arbeitsmarkt, der mit höheren Löhnen locke.
Arbeitsplatz in Deutschland hat auch Vorteile
Die beiden Geschäftsführerinnen beobachteten aber auch, dass der höhere Schweizer Lohn für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nicht das einzige Argument für die Wahl des Arbeitsortes sei. Gerade Eltern kleiner Kinder suchten oft wieder einen Job auf deutscher Seite. Diese Verschiebung der Prioritäten könne eine Chance für die Wirtschaft der beiden Landkreise sein.
Ein Anreiz für Eltern wäre es, wenn es mehr und bessere Betreuungsangebote gäbe. Hierfür seien weiterhin mehr Kita-Fachkräfte nötig. Die beiden Abgeordneten Nüssle und Hagmann setzten sich laut Pressemitteilung weiter dafür ein, dass auch in den Landkreisen Lörrach und Waldshut der Direkteinstieg Kita angeboten wird. In allen anderen Landkreisen in Baden-Württemberg werde dieses vom Land geschaffene Instrument erfolgreich genutzt, um Quereinsteigenden einen attraktiven Ausbildungsweg zu bieten. "Für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine familienfreundliche Infrastruktur in Gesellschaft und Wirtschaft unabdingbar", sagt Sarah Hagmann.
Ein weiterer Aspekt des hiesigen Arbeitsmarktes seien grenzüberschreitende Berufsausbildungsmöglichkeiten, die am Oberrhein für Jugendliche bisher nur eine untergeordnete Rolle spielten. Der Europapolitiker Niklas Nüssle sieht dank eines neuen Übereinkommens zwischen Deutschland und Frankreich jedoch Chancen, dass sich dies ändert: "Am Oberrhein wird schon lange auf vielen Ebenen grenzüberschreitend zusammengearbeitet. Ich bin überzeugt, dass wir auch im Bereich der Berufsausbildung noch mehr voneinander lernen können." Duale Ausbildung sei ein Erfolgsmodell. Nach dem Abkommen, das im Juli 2024 auf deutscher Seite ratifiziert wurde, kann der praktische Teil einer dualen Berufsausbildung in einem Betrieb im Partnerland absolviert werden.