10 Jahre Risse
Wie kommt Staufen mit seinem Risse-Schicksal klar?

Ein Touristenmagnet war Staufen schon immer. Auf die neue Attraktion hätte es gern verzichtet – Risse. Wie leben die Menschen dort mit dem Problem? Ein Besuch im zehnten Jahr des Desasters.
Trrrrrt – tack tack tack – peng. Das Geräusch hat er noch gut im Ohr. Es kam aus der Wand und es konnte einem den Nachtschlaf rauben. Im Dezember 2007 war das, erinnert sich der Hausherr. Immer wenn zwischen der Wand hier hinterm Esstisch und dem Nachbarhaus die Steine herunterprasselten, machte es: Trrrrrt – tack tack tack – peng. Grauenhaft. "Man musste wirklich Angst haben, dass einem die Decke auf den Kopf fällt", sagt er.
Der Hausherr ist Wolfgang Trch (75). Typ Gentleman, gepflegter Schnauzbart, stets mit Schlips, und wenn er spricht, klingt es bayerisch-österreichisch, wo seine Wurzeln sind. Heute, zehn Jahre danach, kann er lachen über den Steinschlag in den eigenen vier Wänden. Damals hatten er und seine Frau Angst – nicht nur um Hab und Gut, auch um ihr Körper- und Seelenheil.
"Wir sind hier direkt auf dem Hebungsbuckel, im Zentrum des Vulkans" Wolfgang Trch Das Nachbarhaus in der Rathausgasse steht leer, das übernächste steht gar nicht mehr: abgerissen. "Wir sind hier direkt auf dem Hebungsbuckel, im Zentrum des Vulkans." Das sagt Trch fast ein bisschen stolz. Dieser Hebungsbuckel hat ihn auch bekannt gemacht. Früher war er Hotelier und Küchenmeister im "Löwen" gleich gegenüber. Heute ist er: Rissegeschädigter, einer der prominentesten.
Wobei "Risse" und "Hebung"– Wörter, die heute jeder kennt und nennt, wenn er an Staufen denkt – damals noch kein allgemeines Bildungsgut waren, um den Jahreswechsel 2007/2008 herum. Da war erstmal nur – irgendwas. "Wir hatten ja keine Ahnung", sagt Wolfgang Trch. Sie dachten an Pfusch im Nachbarhaus, in dem das städtische Bauamt untergebracht war. Das war erst zwei Jahre zuvor renoviert worden. Die Trchs ließen die Architekten kommen und die Schäden ansehen, zur Beweissicherung. Die schüttelten die Köpfe. "Das ist was anderes", sagten sie. Im Januar dann pfiff es eiskalt von draußen ins Bad. Die Trchs meldeten es ihrer Gebäudeversicherung. "Es gab kein Erdbeben in Staufen", meldete die bald zurück und erklärte sich für unzuständig.
Dann kam der Schreiner und hat ein bisschen gehobelt
Dann aber ging es Schlag auf Schlag, tack tack tack, sozusagen. Immer mehr Hausbesitzer meldeten sich ...
Der Hausherr ist Wolfgang Trch (75). Typ Gentleman, gepflegter Schnauzbart, stets mit Schlips, und wenn er spricht, klingt es bayerisch-österreichisch, wo seine Wurzeln sind. Heute, zehn Jahre danach, kann er lachen über den Steinschlag in den eigenen vier Wänden. Damals hatten er und seine Frau Angst – nicht nur um Hab und Gut, auch um ihr Körper- und Seelenheil.
"Wir sind hier direkt auf dem Hebungsbuckel, im Zentrum des Vulkans" Wolfgang Trch Das Nachbarhaus in der Rathausgasse steht leer, das übernächste steht gar nicht mehr: abgerissen. "Wir sind hier direkt auf dem Hebungsbuckel, im Zentrum des Vulkans." Das sagt Trch fast ein bisschen stolz. Dieser Hebungsbuckel hat ihn auch bekannt gemacht. Früher war er Hotelier und Küchenmeister im "Löwen" gleich gegenüber. Heute ist er: Rissegeschädigter, einer der prominentesten.
Wobei "Risse" und "Hebung"– Wörter, die heute jeder kennt und nennt, wenn er an Staufen denkt – damals noch kein allgemeines Bildungsgut waren, um den Jahreswechsel 2007/2008 herum. Da war erstmal nur – irgendwas. "Wir hatten ja keine Ahnung", sagt Wolfgang Trch. Sie dachten an Pfusch im Nachbarhaus, in dem das städtische Bauamt untergebracht war. Das war erst zwei Jahre zuvor renoviert worden. Die Trchs ließen die Architekten kommen und die Schäden ansehen, zur Beweissicherung. Die schüttelten die Köpfe. "Das ist was anderes", sagten sie. Im Januar dann pfiff es eiskalt von draußen ins Bad. Die Trchs meldeten es ihrer Gebäudeversicherung. "Es gab kein Erdbeben in Staufen", meldete die bald zurück und erklärte sich für unzuständig.
Dann kam der Schreiner und hat ein bisschen gehobelt
Dann aber ging es Schlag auf Schlag, tack tack tack, sozusagen. Immer mehr Hausbesitzer meldeten sich ...