An der Verbundschule Lahr haben viele Schülerinnen und Schüler familiäre Wurzeln in der früheren Sowjetunion. Der Ukraine-Krieg beschäftigt die Schulgemeinschaft – und belastet sie auch.
Die Luft hängt nach sechs Stunden Vormittagsunterricht schwer im Klassenzimmer. Die Mittagspause ist vorüber. Während die Neuntklässler der Verbundschule in Lahr nach und nach ins Klassenzimmer trudeln, lässt Lehrerin Najda Bergis den Computer hochfahren und macht die Fenster auf. Heute Nachmittag soll es im Gemeinschaftskundeunterricht um den Krieg in der Ukraine gehen. Ja, sie sage Krieg dazu, wird Bergis später sagen. Sie wolle nichts schönreden. Rund ein Drittel der Jugendlichen an der Lahrer Schule haben Familien, die aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion kommen, darunter viele Russen, aber auch Turkmenen, Kirgisen, Armenier, Georgier, Usbeken.
Bergis hat Kriegsbilder an die Wand projiziert. Zerstörte ...