Wie war's bei...?

Winzerkapelle Köndringen muss vor der Sommernacht ums Wetter zittern, hat aber Glück

Bereits zum zehnten Mal lud die Köndringer Winzerkapelle am Samstag zur Köndringer Sommernacht ein. Wie war’s?  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/4
Viele Solisten, aber auch ganze Register, wie etwa die Schlagwerker hatten Soli einstudiert. Foto: Benedikt Sommer
Viele Solisten, aber auch ganze Regist... Schlagwerker hatten Soli einstudiert.  | Foto: Benedikt Sommer
Viele Solisten, aber auch ganze Register, wie etwa die Schlagwerker hatten Soli einstudiert. Foto: Benedikt Sommer

Der frühere Schulhof vor dem "Haus der Musik" der Winzerkapelle eignet sich mit seinen alten Bäumen perfekt für ein Open-Air-Konzert. Dort an einem lauschigen Sommerabend bei einem Glas Wein einem ambitionierten Blasorchester zuzuhören, gehört nicht nur bei vielen Köndringern längst zum festen Programmpunkt vor den großen Ferien.

Die große Frage: Hält das Wetter?

Eine Unwetterwarnung mit möglichem Starkregen versetzt die Veranstalter natürlich in Sorge. "Dank unserer großen, ganz zu öffnenden Fensterfront im Haus der Musik sitzen bei uns zwar die Musikerinnen und Musiker mit ihren empfindlichen Instrumenten im Trockenen, und wir haben auch Zelte aufgestellt, aber vielleicht bleibt dann doch der eine oder andere Besucher lieber gleich zu Hause", erklärte Brigitte Weis, die die Öffentlichkeitsarbeit für den Verein macht. Doch am Samstagabend blieben die ganz großen Schauer aus. Zwar gab es im ersten Konzertteil immer mal wieder leichten Nieselregen, aber spätestens zum Hauptkonzert war es nicht nur trocken, sogar die Abendsonne kam noch einmal hinter den Wolken hervor und tauchte das Fest in warmes Licht.

Die Atmosphäre

Im Gegensatz zum Herbstkonzert, dem musikalischen Höhepunkt des Jahres, geht es bei der Köndringer Sommernacht bewusst zwanglos zu. Hier überwiegt der Charakter eines Dorffestes. Die Gäste sitzen beim Konzert an Bierbänken, genießen ihr Essen und Trinken und warten gespannt auf die Ergebnisse der Tombola zugunsten der Jugendarbeit.

Das Programm

Entspannt wirkte auch die Auswahl der Musikstücke. Wobei entspannt und populär nicht einfach bedeuten muss. Man blieb bei den Schwierigkeitsgraden der Stücke weitgehend im Bereich der Oberstufe. Und viele Musikerinnen und Musiker nutzen ihre "Kür" für die Einstudierung von herausfordernden Soli. Wie schon beim Jugendorchester fanden sich auch dem Programmzettel des Hauptorchesters hauptsächlich Medleys bekannter Jazz-, Pop- und Rock-Klassiker, von Sax, Wind, Funk bis zum Village-People-Hit-Mix", von Adele in concert bis zu Elvis - The King" und Hard Rock Stones. Wobei die Marschmusik mit Regimentskinder, Erinnerung an Zirkus Renz und Kaiserin Sissi auch nicht fehlte.

Der Verein

Posaunist Luis Lehmann, der an diesem Abend auch die Moderation übernommen hatte, nutzte die Gelegenheit, um auch ein paar beeindruckende Fakten und Daten zur Winzerkapelle erzählen. Der Musikverein mit seinem Dirigenten Alfredo Mendieta setzt mit seinem außergewöhnlichen Engagement bekanntlich seit Jahren Maßstäbe im Bereich der Blasmusik. Mit aktuell 70 Musikerinnen und Musikern im Hauptorchester und 148 Aktiven, von denen 77 unter 18 Jahre alt sind, ist er einer der wenigen Musikvereine in der Region, der keine Nachwuchsprobleme kennt. Verantwortlich dafür sei die beispielhafte Jugendarbeit des Vereins (allein 13 Jugendliche feierten am Samstag ihr Abzeichen), für die man bereits drei nationale Auszeichnungen erhalten habe, wie Lehmann ausführte. Deren Kernstück sei 2008 die Entscheidung des Vereins gewesen, mit einem eigenen Musiklehrer von der Grundschule den Musikunterricht zu übernehmen und ihn dank Sponsoren und Unterstützung der Kommune allen kostenlos anzubieten. Doch nicht nur die Jugend, auch Erwachsene finden sich im Instrumentennachwuchs und die Ältesten musizieren gemeinsam in einer Rhythmuswerkstatt.

Das Fazit

Entgegen der Sorgen der Veranstalter ließen sich die Musikfreunde auch am Samstagabend nicht vom Wetterbericht abschrecken. Gut 300 Gäste genossen das unterhaltsame Angebot und dankten ihrem Orchester am Ende begeistert mit langanhaltendem Applaus.

Schlagworte: Luis Lehmann, Alfredo Mendieta, Brigitte Weis

Weitere Artikel