"Wir wurden verfolgt"

ZISCH-INTERVIEW mit einem Flüchtlingsjungen aus Syrien.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen

A. kam vergangene Woche neu in unsere Klasse, die 4a der Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule in Bad Krozingen. Er will nicht beim Namen genannt werden und möchte auch nicht, dass ein Foto von ihm veröffentlicht wird. Er hat immer noch Ängste, und daher respektieren wir das. Das, was er erlebt hat, hat uns alle tief berührt.

In der Zeitung haben wir in der letzten Zeit immer wieder das Schicksal der Flüchtlinge verfolgt. Und nun kam tatsächlich ein echtes syrisches Flüchtlingskind in unsere Klasse! Wir denken, dass es wichtig ist, dass alle Welt davon erfährt, wie es den armen Flüchtlingskindern und ihren Familien geht.

A. gab uns bereitwillig Auskunft. Ein anderer Mitschüler, der auch Syrer ist, aber schon seit längerer Zeit in Deutschland lebt, war unser Dolmetscher.

Hier das Intervierw, das Zisch-Reporterin Mirella Frommhold aus der Klasse 4a geführt hat:

Zisch: Wie alt bist du?
A.: Ich bin zehn Jahre alt.
Zisch: Wo kommst du her?
A.: Ich komme aus Syrien.
Zisch: Wie lange seid ihr geflüchtet?
A.: Es hat einen Monat gedauert.
Zisch: Wer hat dich auf der Flucht begleitet?
A.: Meine Eltern und meine drei Geschwister.
Zisch: Warum seid ihr geflüchtet?
A.: Weil Krieg in unserem Heimatland herrscht.
Zisch: Hattest du Angst auf der Flucht?
A.: Ja, weil wir an der Grenze von Soldaten verfolgt wurden.
Zisch: Womit seid ihr geflüchtet?
A.: Zu Fuß, mit dem Auto, mit dem Zug, mit dem Bus, auf einem Boot.
Zisch: Was hast du auf der Flucht erlebt?
A.: Wir wurden verfolgt, und ich hatte Angst auf dem Boot. Ich war sehr müde, weil wir so viel laufen mussten.
Zisch: Fühlst du dich in Deutschland nun sicher?
A.: Ja.
Zisch: Wie lange seid ihr schon hier?
A.: Seit vier Monaten.
Zisch: Sind Verwandte oder Familienmitglieder gestorben und verletzt worden?
A.: Mein Onkel ist erschossen worden, und mein Cousin ist erschlagen worden.
Zisch: Wie war das Leben in Syrien, wo Krieg herrscht?
A.: Ich hatte Angst und wollte weg, bis der Krieg vorbei ist.
Zisch: Was würdest du dir wünschen für die Welt?
A.: Frieden.
Zisch: Willst du wieder zurück?
A.: Ja, aber erst, wenn der Krieg wieder vorbei ist.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel