GÜTERSLOH/FREIBURG (bür/dpa). Auch im prosperierenden Deutschland bleibt Kinderarmut ein Problem. Fast zwei Millionen Kinder sind auf Hartz IV angewiesen – und ihre Zahl ist trotz des Aufschwungs zuletzt gewachsen. Sozialleistungen zu bekommen, ist für viele ein Dauerzustand geworden, wie eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt.
Der Anteil der jungen Menschen, deren Familie von der Grundsicherung lebt, sei regional sehr unterschiedlich, teilte die Stiftung mit. Demnach waren in Westdeutschland 2011 von allen unter 18-Jährigen 12,4 Prozent auf Leistungen der Grundsicherung (Hartz IV) angewiesen. Bis 2015 sei deren Anteil auf 13,2 Prozent gestiegen. Im Osten Deutschlands sank der Anteil armer Kinder im selben Zeitraum um 2,4 Prozentpunkte, blieb aber mit 21,6 Prozent vergleichsweise hoch. Damit wuchsen hierzulande vergangenes Jahr mehr als 1,9 Millionen Kinder und damit 52 000 mehr als 2011 in Familien auf, die ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise mit Hartz IV bestritten. Die Forscher der Stiftung sprechen in diesen Fällen von "Kinderarmut". Es gibt auch andere Definitionen von Armut.
Sorgen bereitet den Forschern, dass eine Mehrheit ...