Heiligsprechung
Wozu der ganze Hokuspokus?
Christoph Clasen (Freiburg)
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Zwar ist es bitter, wenn einem Jugendlichen, vor allem durch Krebs, das Leben genommen wird, bevor er es hat entwickeln und leben können. Aber da kommt so ein Jungspund daher, klimpert fröhlich auf seiner Computer-Tatstatur eine paar ekklesio- oder mariaphile Sprüche, geht katholischen Kirchenfunktionären digital zur Hand, posaunt eine (angebliche?) weltlich sexuelle Abstinenz hinaus und wird dann gleich als "Internet-Heiliger", "Cyber-Apostel" oder "Influencer Gottes" hochgejubelt. Wozu der ganze Hokuspokus?
Und dann wird dem Ganzen noch dadurch die Krone aufgesetzt, dass gar nicht der Versuch gemacht wird, das alles theologisch aus der Bibel, vor allem dem Neuen Testament, zu begründen oder zu legitimieren, sondern ungeniert mit dem opportunistischen Bedürfnis der katholischen Kirche, wieder, vor allem bei jüngeren Generationen, attraktiv auszuschauen.
Das Ganze vermutlich zu dem Zweck, die kirchliche "Basis" in ihren vulgär religiösen Heiligenphantasien und anderen Massengeschmäckern eingelullt zu lassen und damit das Niveau ihrer eigenen geistigen Macht so hochzuhalten wie es eben noch geht. Schade, dass der neue Papst diesen ganzen Zirkus mitmacht.
Und zum Schluss die allerwichtigste Frage: Woher nimmt die katholische Kirche eigentlich das Recht, die allerheiligste Sphäre des christlichen Universums, das Himmelreich, das Reich Gottes und seiner Heiligen, mit Menschen aus Fleisch und Blut zu bevölkern, und mag deren Lebensweg und- wandel noch so untadelig christlich und gottesfürchtig gewesen sein.
Das steht meines Erachtens nicht einmal einem Stellvertreters Gottes beziehungsweise Christi auf Erden zu.
Christoph Clasen, Freiburg