Notfall-Tipps
Zack, der Strom ist weg: Was tun bei Stromausfall?
Was jüngst in Spanien und Portugal passierte, kann auch hierzulande – wie Ende Mai bereits in einigen südbadischen Gemeinden – passieren. Was dann ausfällt und wie man vorsorgen sollte.
Till Simon Nagel (dpa)
Sa, 9. Aug 2025, 11:00 Uhr
Haus & Garten
Thema: Stromausfall in Südbaden
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Dossier: Stromausfall in Südbaden
Was nicht mehr funktioniert
Denn ist der Strom erst einmal für längere Zeit weg, funktionieren viele alltägliche Dinge nicht mehr. Zum Beispiel: die Leitungswasserversorgung und damit auch die Toilettenspülung. Schlimmstenfalls ist noch genug Wasser für einmal Spülen im Kasten. Bei Mobilfunk und Festnetz gilt: Ja, das Smartphone hat eine Batterie und das Mobilfunknetz stellenweise eine Notstromversorgung. Beides hält aber nur für eine begrenzte Zeit.
Auch das Festnetztelefon wird nach kurzer Zeit nicht mehr funktionieren, ebenso wie Geldautomaten und Supermarktkassen. Die Bargeldversorgung und Einkäufe sind so nicht mehr möglich. Tankstellen: Deren Treibstoffpumpen laufen ebenfalls mit Strom, und auch der öffentliche Nah- und Fernverkehr könnte in Teilen ausfallen. Im Winter könnte die Heizung ausfallen, wenn kein Strom mehr für die Umwälzpumpe zur Verfügung steht. Die ausgefallene Türklingel ist zwar im Einfamilienhaus kein Problem, im Hochhaus oder Mehrfamilienhaus dagegen wohl.
Notfallvorräte
Was also tun, damit man ohne Strom nicht auf dem Trockenen und im Winter in der Kälte sitzt – und dabei noch Hunger hat? Das BBK rät zum Anlegen eines Notfallvorrats. Der hilft nicht nur bei Stromausfall, sondern auch in anderen Katastrophenfällen und sollte unter anderem diese Dinge beinhalten: Ein Wasservorrat zum Trinken, Zähneputzen und mehr.
Das BBK empfiehlt eine Menge von mindestens 1,5 Litern pro Tag und Erwachsenem. Wer kochen will, plant einen halben Liter mehr ein. Fruchtsäfte und andere Getränke gehen natürlich auch. Und als Lebensmittelvorrat beschafft man sich haltbare Lebensmittel, die sich auch mit wenig Aufwand zubereiten lassen. Besonders gut lagern lassen sich etwa Trockenfrüchte, Nüsse, Zwieback, Müsliriegel oder eben Konserven.
Gegebenenfalls ist ein ausreichender Vorrat an Babynahrung ein Muss. Ein Campingkocher mit Gaskartusche oder ein Gasgrill mit Kochfläche helfen beim Aufwärmen von Speisen oder beim Kochen von Reis, Nudeln oder Kartoffeln. Mit Gas oder Kohle betriebene Kochgeräte sollte man aber nie in Innenräumen benutzen. Es besteht Vergiftungsgefahr.
Denken sollte man auch an Licht. Campinglampen – ob mit Gas oder Batterien betrieben – sorgen für Orientierung und mehr Wohlbefinden im Dunkeln. Eine kurbelbetriebene Taschenlampe macht von Batterien unabhängig.
Über ein batteriebetriebenes Radio kann man Notfallinformationen empfangen. Sie haben ein Auto? Dann haben Sie auch ein Radio mit Batteriebetrieb. Material braucht es auch für die Erste Hilfe. Also Pflaster, Wunddesinfektion, Verbandmaterial und alle notwendigen Medikamente.
Weitere Informationen zum Zusammenstellen eines ausreichenden Notfallvorrats gibt das BBK im Netz. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bietet einen Vorratskalkulator im Netz an. Er hilft beim Ermitteln der nötigen Mengen. Wichtig: Einmal angelegt, muss er regelmäßig aufgefrischt werden.
Im Vorfeld klären
Wo gibt es im Notfall Hilfe und Informationen? Informieren Sie sich bei Ihrer Kommune nach Anlaufstellen für den Notfall. Das können etwa Feuerwachen oder das Rathaus sein. Dort gibt es dann im Ernstfall Informationen oder Hilfsangebote.
An Hilfsbedürftige denken
Und nicht nur der Vorrat ist wichtig. Mit eindeutigen Absprachen für den Ernstfall kann man auch ohne Technik in Verbindung bleiben und hilfsbedürftige Verwandte und Freunde unterstützen. Dabei sollte man auch einplanen, dass pflegebedürftige Angehörige möglicherweise für einige Zeit selbst versorgt werden müssen.
Mit Familienmitgliedern macht man am besten Treffpunkte aus. Etwa das eigene Haus oder die Wohnung als Anlaufpunkt. Dann muss man sich nicht gegenseitig suchen.
Nach Möglichkeit trifft man Vereinbarungen mit Freunden oder Verwandten in anderen Städten. Dann kann man sich im Notfall gegenseitig Unterschlupf bieten. Denn vielleicht gibt es einen Ort weiter schon Strom?
Wenn der Strom wiederkommt
Jeder Stromausfall hat auch mal ein Ende. Ein großes Risiko dann: Brandgefahr durch den unkontrollierten Betrieb elektrischer Geräte. Also besser nachschauen, ob Geräte wie Herd, Ofen, Bügeleisen, Wasserkocher oder Heizlüfter oder Klimageräte auch ausgeschaltet sind. Damit sie nicht alle schlagartig in Betrieb gehen, wenn der Strom wieder da ist.