Am Montag soll das Atomkraftwerk in Fessenheim abgeschaltet werden. Doch könnten ausgerechnet neue Kernkraftwerke den Durchbruch beim Klimaschutz bringen? Ein Streitgespräch.
Wenn in wenigen Tagen der zweite Kernreaktor im französischen Fessenheim vom Netz geht, werden viele Menschen im Dreiländereck aufatmen. Gleichzeitig wird in den USA an einer neuen Generation von Atomkraftwerken getüftelt, die angeblich kaum noch radioaktiven Abfall verursacht und viel sicherer sein soll als die alten Modelle. Die Atom-Befürworter von heute sind nicht mehr nur die üblichen Verdächtigen. Auch auf Klima-Demos von "Fridays for Future" wurden vereinzelt Plakate hochgehalten mit der Aufschrift: "Kernenergie? Ja, bitte!"
Der Atomausstieg unter dem Eindruck der Katastrophe von Fukushima sei ein Schnellschuss gewesen. Diesen Standpunkt vertritt Johannes Güntert, ein Wirtschaftsinformatiker aus dem Markgräflerland, der sich zur Bewegung der sogenannten Ökomodernen zählt. Sehr kritisch sehen ein mögliches Atom-Comeback Wolfgang Renneberg, der Leiter des Büros für Atomsicherheit, und Hans-Martin Henning, Chef des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme. Unter der Moderation der BZ-Redakteure Jörg Buteweg, Stefan Hupka und Florian Kech lieferten sie sich einen Schlagabtausch an Argumenten.
BZ: Deutschland ist vor neun Jahren aus ...