Deutschlands wichtigstes Nachwuchsfußballturnier lockt Geschäftemacher, die mit Talenten Geld verdienen wollen. Sogar Zwölfjährige geraten in ihr Visier. Zu Besuch auf dem Viehmarkt.
Als Christian Streich noch Jugendtrainer des SC Freiburg war, nannte er sie nur die Geier. Jedes Jahr versammeln sie sich in Duisburg im Schatten des Turms der Sportschule Wedau. Dort lauern sie zwischen Kiefern und Birken und starren auf den Rasen, wo die besten Nachwuchsfußballer Deutschlands kicken. Am Rande des Ruhrgebiets versuchen sie den Millionenfang zu machen und den neuen Mario Götze zu entdecken. Doch solche Talente sind selten. Umso gieriger wirken ihre Blicke.
Südbaden trifft auf Westfalen, ein Duell um die vorderen Plätze beim U16-Sichtungsturnier des Deutschen Fußballbundes (DFB). Neben der Seitenlinie wabert ein Sprachenmix aus Pfälzisch, Türkisch und Englisch. Nähert sich ein Fremder den Männern mit den Sonnenbrillen, wechseln sie in den Flüsterton. Nervöses Kulliklicken. Bloß nicht verraten, welchen der kickenden Juwelen sie entdeckt haben. Schulterklopfen, Händeschütteln, man kennt sich. Die ...