Aus alt wird neu

Zisch-Reporter Luca Maierhöfer erkundet, wie die Papierfabrik Lenz in Wehr Papier recyclet.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Luca Maierhöfer bestaunt die großen Papierrollen in der Papierfabrik. Foto: Jennifer Müller-Maierhöfer

Mein Name ist Luca Maierhöfer und ich bin Schüler der Grundschule in Wehr-Öflingen. Mein Thema für das Zisch-Projekt handelt von einer der kleinsten Papierfabriken Deutschlands. Es ist die Papierfabrik Lenz hier in Wehr. Warum mich das Thema so brennend interessiert? Mein Papa ist dort angestellt und ich wollte sehen, was er dort den ganzen Tag so macht.

Gestartet bin ich mit meinem Presseausweis der Badischen Zeitung und meldete mich im Büro an. Ganz am Anfang wurde mir die Papierpresse im unteren Teil der Firma gezeigt. Die Firma bezieht ausschließlich recyclebares Papier und ist demnach eine umweltbewusste und systemrelevante Einheit auch während der Coronazeit.

Die Lkw liefern das Papier an. Der Computer berechnet nach dem Wiegen, wie viel Papier oder Pappe angeliefert wurde. Schließlich bekommt man das Papier nicht geschenkt, sondern die Firmen wollen auch vergütet werden, zum aktuellen Tagespreis versteht sich. Dieses Papier wird durch eine große Papierpresse gepresst, gebündelt und in die Produktion gebracht. Hier fängt die Arbeit erst richtig an.

Das recyclebare Papier wird in einer Trommel mit Rotor und vielen Stahlzähnen geschreddert, im Anschluss gemahlen und aufgelöst. Diese Masse wird gereinigt und kommt dann in den unteren Bereich zu der Papiermaschine. Die schleimartige Papiermasse wird erneut mit viel Wasser verdünnt und fließt durch den Stoffauflauf auf das Maschinensieb. Jetzt wird dieser Masse durch ein Vakuum das Wasser entzogen, so dass eine feuchte Papierbahn entsteht. Mehrere Zylinder trocknen nun die Papierbahn. Diese Zylinder sind größer als ich, da kann man sich schon mal richtig klein fühlen. Allerdings ist es in diesem Bereich extrem warm, da durch die Hitze die restliche Feuchtigkeit entzogen wird. Im Anschluss wird die Bahn geglättet und auf eine lange Gummiwalze aufgerollt. Ganz wichtig: Man muss immer den Überwachungsmonitor im Auge behalten. Dies ist meist die Arbeit eines Maschinenführers, denn er ist dafür verantwortlich, dass das Papier nicht zu trocken und nicht zu feucht ist. Vor allem muss auch das Gewicht stimmen, denn jeder Kunde braucht ein anderes Flächengewicht.

Außerdem benötigt jeder Kunde verschiedene Breiten, dies übernimmt der Umroller. Er kann die große Papierrolle, welche locker mal 2,8 Tonnen wiegen kann, auf die bestellte Größe des Kunden zuschneiden. Die zurechtgeschnittenen Papierrollen werden auf eine Palette gegeben, foliert und in das Fertigwarenlager gebracht. Nun fehlt nur noch der Lkw, der die bestellte Ware zum Kunden fahren kann. Wow, was für eine Leistung!

Ich war begeistert davon, wie aus Altpapierschnipseln neues Papier werden kann. Recyclen ist eine coole Sache, gerade in der heutigen Zeit, in der viel weggeworfen wird. Ich möchte mich vielmals bei der Firma Lenz in Wehr bedanken, dass ich die Möglichkeit hatte, einen Tag lang zuschauen zu dürfen, wie aus etwas Altem etwas Neues gemacht werden kann.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel