Krankheit
Aus dem Spiel: Wie der Musikerkrampf einer Pianistin ihr Instrument nahm
Andreas Wenderoth
So, 13. September 2020, 12:55 Uhr
Kultur
Gunilla Süssmann war eine hoffnungsvolle Pianistin. Eines Tages hörten ihre Finger auf, zu gehorchen – Musikerkrampf. Sie sucht manchmal die Nähe des Instruments. Bis zu den Tasten kommt sie nicht.
Wenn Gunilla Süssmann, 42 Jahre alt, von jener Zeit erzählt, tut sie dies ohne Verbitterung. Sitzt da in ihrem blauen Wollpullover, bunte Lederarmbänder am Handgelenk, mit der fokussierten Klarheit eines Menschen, der sich gerade von seinem Meditationsbänkchen erhoben hat. Vor einem Jahr ist die Norwegerin, die lange in Weimar lebte, zurück in ihre alte Heimat gezogen. Zur Heilung ihrer Wunden, wie sie sagt, und weil sie mag, wenn Kreise sich schließen.
"Ab einem gewissen Spielniveau lebt man in einer fiktiven entrückten Welt."Gunilla Süssmann Sie lebt jetzt in einem kleinen Holzhaus mit Seeblick, vier Bahnstationen von Oslo entfernt. Sie liebt dieses ...