Mobilität

Basel setzt sich für Subventionen zur neuen Nachtzugverbindung nach Malmö ein

Der Große Rat in Basel fordert die Eidgenössischen Räte auf, die Nachtzugverbindung nach Malmö mit Subventionen zu unterstützen. Die Entscheidung fällt bald.  

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Die Nachtzugverbindung Basel–Malmö soll ab 2026 starten.  | Foto: Zacharie Scheurer (dpa)
Die Nachtzugverbindung Basel–Malmö soll ab 2026 starten. Foto: Zacharie Scheurer (dpa)

Der Große Rat des Kantons Basel-Stadt hat in einer Resolution die Mitglieder des National- und Ständerates dazu aufgefordert, die geplante Nachtzugverbindung von Basel nach Malmö zu ermöglichen und im Dezember die dafür notwendigen Subventionsgelder bereitzustellen. Das geht aus einer Mitteilung des Großen Rates hervor. Die Resolution sei mit 68 zu 25 Stimmen angenommen worden und richte sich direkt an die Mitglieder der Eidgenössischen Räte.

Die Schweizerische Bundesbahn (SBB) plant, ab Mitte April 2026 eine Euronight-Nachtzugverbindung zwischen Basel und Malmö einzurichten, die dreimal pro Woche verkehren soll. Neben Malmö würden auf der Strecke auch Hamburg, Padborg, Kolding, Odense, Hoeje Taastrup sowie der Flughafen Kopenhagen angefahren. Die Verbindung solle nicht nur die südschwedische Stadt erschließen, sondern auch die Attraktivität des Bahnverkehrs zwischen der Schweiz und Nordeuropa steigern, so die Mitteilung.

"Nachtzüge genießen eine hohe Beliebtheit bei den Reisenden. Sie können zudem nachweislich einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten", heißt es in der Mitteilung des Großen Rates. Die CO2-Emissionen pro Kopf bei einer Fahrt mit dem Nachtzug lägen je nach Berechnungsgrundlage um sechzig bis neunzig Prozent unter denen eines Fluges nach Kopenhagen. Der Kopenhagener Flughafen, der zwischen Kopenhagen und Malmö liegt, werde in der Saison von Basel aus täglich mehrfach per Flugzeug angeflogen. Basel und die gesamte Schweiz könnten als Reiseziel für umweltbewusste Touristinnen und Touristen aus Nordeuropa an Attraktivität gewinnen.

Betriebswirtschaftlich nicht rentabel

Allerdings seien Nachtzüge aufgrund hoher Kosten für Rollmaterial, Trassengebühren und Personal sowie der weiterhin fehlenden Besteuerung von Flugkerosin gegenüber dem Flugzeug nicht vollständig konkurrenzfähig und daher betriebswirtschaftlich nicht rentabel. Deshalb sei eine finanzielle Unterstützung durch den Bund erforderlich – sowohl für die Einführung als auch für den Betrieb des Zuges ab 2026 und darüber hinaus. Im Rahmen des CO2-Gesetzes sehe der Bund bis 2030 insgesamt rund 47 Millionen Franken für Nachtzugverbindungen vor, was etwa neun Millionen Franken pro Jahr entspreche. Über diesen Betrag entscheiden die Eidgenössischen Räte im kommenden Monat.

Die geplante Verbindung Basel–Malmö sei derzeit das einzige Nachtzugprojekt, das realisiert werden solle. Bereits seit Dienstag, 4. November, würden Tickets verkauft, jedoch hänge die Umsetzung des Projekts laut Resolution davon ab, ob die Eidgenössischen Räte der Subventionierung zustimmen. Bei einer Ablehnung könne der Nachtzug nicht verkehren, bereits verkaufte Tickets würden dann erstattet. Gegnerinnen und Gegner der Subvention hielten die Subventionierung internationaler Verbindungen für weniger wichtig als die Unterstützung des Regionalverkehrs, insbesondere des Regionalverkehrs im ländlichen Raum. Es brauche den Regionalverkehr genauso wie internationale Zugverbindungen. Letztere seien für die Vernetzung, Attraktivität und Ausstrahlung einer Stadt wie Basel und ihrer trinationalen Agglomeration besonders wichtig.

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