Mobilität
Bauarbeiten für den Ausbau und Elektrifizierung der Hochrheinbahn starten im September
Die Elektrifizierung der Hochrheinbahn bringt ab 2027 moderne Züge in die Region. Die Bauarbeiten zwischen Basel und Erzingen starten im September, begleitet von Ersatzverkehr.
Do, 22. Mai 2025, 15:17 Uhr
Kreis Lörrach
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Die Signale für den Ausbau und die Elektrifizierung der Hochrheinbahn stehen auf Grün. Nach dem Erhalt der Planfeststellungsbeschlüsse am Jahresanfang steht nun der weitere Zeitplan für das Bahnprojekt fest: Die Bauarbeiten für den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke zwischen Basel Badischer Bahnhof und Erzingen sollen im September starten, teilte die Deutsche Bahn am Donnerstag mit. Die ersten Arbeiten im Bereich zwischen Grenzach und Rheinfelden finden bei laufendem Bahnbetrieb statt.
Ab April 2026 soll der Abschnitt zwischen Rheinfelden und Erzingen für die Bauarbeiten gesperrt werden. Der Abschnitt Waldshut – Erzingen soll im März 2027, der Abschnitt Rheinfelden – Waldshut im Juli 2027 wieder für den Bahnverkehr geöffnet werden. Darauf folgt die Inbetriebnahmephase bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027 für die technischen Abnahmen sowie Mess- und Einweisungsfahrten. Aktuell arbeiten der Mitteilung zufolge die DB Regio als Betreiberin des Bahnverkehrs und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) als Aufgabenträgerin in enger Abstimmung mit den Landkreisen Waldshut und Lörrach sowie den Schweizer Projektpartnern für die Fahrgäste an der Konzepterstellung für eine bestmögliche Verkehrsbedienung während der Bauarbeiten. "Uns ist bewusst, dass eine solche Sperrung der Hochrheinbahn eine große Beeinträchtigung für die Menschen in der Region bedeutet", wird Roland Heil, der Leiter des DB-Projekts Hochrheinbahn, in der Mitteilung zitiert.
Auf allen Abschnitten darf gebaut werden
Ziel des Projekts sei ein deutlich verbessertes und zuverlässigeres Bahnangebot auf der Hochrheinbahn ab 2027: Zwischen Hochrhein, Bodensee sowie der Nord- und Ostschweiz sollen die Züge häufiger fahren. Mit der Elektrifizierung sind die Fahrgäste in neuen, modernen Zügen auf der Hochrheinbahn noch umweltfreundlicher und zudem leiser unterwegs. Bei bisherigen Qualitätsrankings von Strecken in Baden-Württemberg landete die Hochrheinbahn zuletzt mehrmals auf dem letzten Platz. "Von dem Qualitätssprung ab 2027 werden wir alle profitieren", so Heil.
Seit Anfang des Jahres liegen der DB die Planfeststellungsbeschlüsse und damit das Baurecht für alle Streckenabschnitte des Projekts vor. Erste vorbereitende Arbeiten finden bereits statt: Wo die DB für neue Bahnanlagen in die Natur eingreifen muss, schaffe sie einen Ausgleich. Seit Sommer 2024 legt das Projektteam Ersatzlebensräume für Tiere an, die im Bereich der geplanten Baumaßnahme leben. Bisher entstanden an zahlreichen Punkten entlang der Strecke Reptilienhabitate für Eidechsen und Schlingnattern. Aktuell hängt die DB Nistkästen auf und schafft durch die Anpflanzung von Heckenstrukturen neue Lebensräume für Vögel.
Stationen werden barrierefrei
Die DB rüstet die 75 Kilometer lange Strecke von Basel Badischer Bahnhof bis nach Erzingen vollständig mit einer Oberleitung aus, damit künftig neue elektrische Züge auf der Strecke fahren können. Für ein erweitertes Bahnangebot sind Ausbauarbeiten entlang der Strecke und an den Stationen erforderlich. Beispielsweise erweitert die DB die Stationen Tiengen und Lauchringen zu sogenannten Kreuzungsbahnhöfen, sodass dort künftig auf dem eingleisigen Abschnitt zwischen Waldshut und Erzingen Züge aneinander vorbeifahren können. Für mehr Komfort und einen stufenfreien Ein- und Ausstieg in die Züge soll der barrierefreie Ausbau der 17 Stationen entlang der Strecke sorgen. Außerdem kommen drei neue Haltepunkte in Rheinfelden-Warmbach, Bad Säckingen-Wallbach und Waldshut-West hinzu.
Infoveranstaltungen: Die DB stellt die geplanten Arbeiten am Montag, 23. Juni, in der Stadthalle Waldshut ( Friedrichstraße 9), am Donnerstag, 26. Juni, im Bürgersaal Rheinfelden und am Donnerstag, 17. Juli, in der Flößerhalle Bad Säckingen (Steinenstraße 20). Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Der Infomarkt öffnet ab 18 Uhr.
Die Projektpartner – das Land Baden-Württemberg, die Landkreise Lörrach und Waldshut und die DB – haben im Dezember 2023 einen Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für das Projekt abgeschlossen. Auch die Schweiz beteiligt sich wesentlich an der Finanzierung. Im überregionalen Verkehr wird die Hochrheinbahn neben dem schon bestehenden stündlichen Regionalexpress zukünftig auch durch den Hochrhein-Bodensee-Express angebunden. Der Hochrhein-Bodensee-Express stärke den grenzüberschreitenden Bahnverkehr durch direkte und schnelle Verbindungen zwischen Basel, Schaffhausen, Konstanz und weiter entlang des Bodensees bis in die Ostschweiz nach Romanshorn, St. Gallen und Herisau. Die RB-Verbindungen werden in weiten Teilen des Tages zum Halbstundentakt verdichtet und binden die Verkehre der Hochrheinbahn ins Linienkonzept der trinationalen S-Bahn Basel ein.