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Jugend und Beruf

Baugeräteführen mit Know-how statt Muskelkraft

  • Fr, 28. Januar 2022, 09:40 Uhr
    Verlagsthema

Verlagsthema Baugeräteführer und -führerinnen steuern die großen und teuren Maschinen auf der Baustelle – sie bestimmen daher den Arbeitsablauf auf einer Baustelle entscheidend mit.

Noch sind Frauen eine große Ausnahme in dem Beruf.  | Foto: Bauwirtschaft Baden-Württemberg
Noch sind Frauen eine große Ausnahme in dem Beruf. Foto: Bauwirtschaft Baden-Württemberg
Wichtig ist dabei weniger Muskelkraft, sondern technisches Know-how. Neben dem sicheren Bedienen der hochmodernen Baumaschinen, wie Hydraulikbagger, sind Baugeräteführer auch für deren Instandhaltung verantwortlich. Außerdem arbeiten sie mit beim Einrichten und Sichern von Baustellen sowie beim Vermessen.

Nach ihrer dreijährigen Ausbildung beherrschen Baugeräteführer sämtliche elektronischen, hydraulischen und pneumatischen Steuerungen. Außerdem müssen sie die einzelnen Bauteile, Baugruppen und Systeme ihrer Maschinen genau kennen, um die teuren Geräte fachgerecht zu warten und gegebenenfalls Störungen zu beheben. Auch über die unterschiedlichen Baustoffe und Bauverfahren wissen Baugeräteführer Bescheid. Schließlich müssen die Baumaschinen fachgerecht und wirtschaftlich eingesetzt werden.

Neben der Vermittlung von bautechnischen Grundlagen gibt es Unterricht in Metall- und Baumaschinentechnik. Zur Ausbildung gehören ferner die Metallbe- und -verarbeitung, die Arbeit mit Prüf- und Messgeräten sowie der fachgerechte Einsatz von Montage- und Reparaturwerkzeugen. Da die Digitalisierung in der Baubranche immer weiter voranschreitet, kommen digitale Techniken sowohl in der Baupraxis als auch im Bereich der Ausbildung immer stärker zum Einsatz. Für technisch interessierte und praktisch begabte junge Leute bietet der Beruf Baugeräteführer daher beachtliche Chancen.

Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Baugeräteführer. Auf dem Lehrplan steht auch der Erwerb des Führerscheins Klasse B. Wer sich vorab über den Beruf informieren möchte, sollte in den Ferien am besten ein Schnupperpraktikum absolvieren, empfiehlt der Branchenverband Bauwirtschaft Baden-Württemberg: einfach bei einem Bauunternehmen vor Ort anfragen.

Seit 1992 gibt es in Baden-Württemberg den qualifizierten Abschluss zum Baugeräteführer beziehungsweise zur -führerin. Ein zukunftssicherer Beruf, so der Verband, weil Experten für moderne Baumaschinentechnik immer gefragt seien.

Während der dreijährigen Ausbildungszeit wechselt die Praxis im Betrieb mit Unterricht in der Berufsschule. Durch den Besuch eines der überbetrieblichen Bau-Ausbildungszentren, in denen zusätzlich Fertigkeiten vermittelt werden, wird die Lehre ergänzt und eine hohe Ausbildungsqualität garantiert. Im Lauf der drei Jahre nimmt der betriebliche Ausbildungsanteil immer mehr zu.

Sehen lassen können sich die Ausbildungsvergütungen in der Bauwirtschaft. Sie liegen deutlich über dem Durchschnitt anderer Wirtschaftszweige: Von rund 900 Euro im ersten Lehrjahr steigen sie auf fast 1500 Euro in dritten Jahr.

Nach einigen Jahren Berufspraxis können sich Gesellen zum Vorarbeiter, Werkpolier, Polier, Baumaschinen- oder Straßenbaumeister weiterqualifizieren. Auch der Aufstieg zum bauleitenden Ingenieur ist möglich.
Aktuelle Ausbildungsplätze sind hier gelistet.

Ressort: Verlagsthema

Dossier: Jugend und Beruf

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 01. Februar 2022: PDF-Version herunterladen

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