Freiwilligendienst
"Man lernt und erlebt unglaublich viel in einem FÖJ"
Fr, 26. April 2024, 10:58 Uhr
Verlagsthema
Verlagsthema Abwechslungsreich, sinnvoll und spannend: Zwei Freiwillige berichten von ihrer Naturschutzarbeit im NABU-Bodenseezentrum auf der Reichenau.
BZ: Wie kamt Ihr darauf, nach dem Abitur ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu machen?
Samuel Mewes: Ich wollte nach dem Abi etwas Gemeinnütziges machen, und von meinem Bruder hatte ich bereits vom Freiwilligendienst gehört. Da ich viel in der Natur unterwegs bin, gerne handwerklich arbeite und mich schon länger für Naturschutz interessiere, lag ein Freiwilliges Ökologisches Jahr für mich sehr nahe.
Mia Bronstering: Mir war es wichtig, nach der Schule etwas Neues zu entdecken und kennenzulernen, und zwar thematisch und geographisch. Durch Zufall bin ich dann auf die Möglichkeit eines FÖJs gestoßen. Ich hatte keine speziellen Vorkenntnisse, auch wenn ich mich immer schon für Umweltschutzthemen im Allgemeinen interessiert habe. Klar, dass mich die Landschaft am Bodensee sofort angesprochen hat. An der Stelle im NABU-Bodenseezentrum fand ich einfach klasse, dass wir viel an der frischen Luft arbeiten können und unsere Aufgaben hier so unglaublich abwechslungsreich sind.
BZ: Inzwischen ist über die Hälfte Eurer Zeit rum. Wie geht es Euch nach einem halben Jahr mit Eurer Arbeit und mit dem Leben in der Freiwilligen-Wohngemeinschaft?
Bronstering: Uns geht es hier sehr gut! Das Leben in der WG funktioniert richtig, richtig toll, und wir unternehmen viel zusammen. Auch bei der Arbeit sind wir ein tolles Team. Es macht sehr viel Spaß, gemeinsam draußen zu sein und etwas Sinnvolles zu tun, egal ob bei der Begehung der Schutzgebiete, beim Pflanzenzählen oder im Kontakt mit den unterschiedlichen Ehrenamtlichen. Die Arbeit ist immer wieder aufs Neue spannend, und man lernt tolle Leute kennen.
Mewes: Das sehe ich genauso. Der Zusammenhalt im Team ist sehr gut, und die Arbeit ist unglaublich abwechslungsreich. Mir macht die Landschaftspflege viel Spaß, vor allem der Umgang mit Balkenmähern, Motorsägen und Freischneidern. Ich mag einfach alles, was mit Maschinen und Handwerk zu tun hat. Außerdem arbeite ich in einem Projekt mit, bei dem es um die Beobachtung und Kartierung von Bibern hier im Wollmatinger Ried geht. Der Biber hat einen großen Einfluss auf unsere Umwelt und auf unsere Arbeit, und das finde ich unglaublich spannend.
BZ: Was kommt jetzt in der kommenden Sommersaison auf Euch zu? Auf was freut Ihr Euch?
Bronstering: Wir freuen uns alle auf den Sommer am Bodensee!
Mewes: Bei der Arbeit geht es jetzt los mit Pflanzenzählungen und Neophytenpflege, also dem Eindämmen von invasiven Arten in den Naturschutzgebieten.
Bronstering: … und es geht verstärkt weiter mit den vielen Führungen durch unsere Schutzgebiete. Da freue ich mich besonders drauf.
BZ: Wem würdet Ihr ein Freiwilliges Ökologisches Jahr empfehlen ?
Mewes: Jeder und jedem! So ein Jahr bringt einfach ganz neue Erfahrungen und Perspektiven mit sich, egal, was man sonst im Leben vorhat. Auch wenn es vorher nicht mein Plan war: Inzwischen möchte ich auf jeden Fall etwas im Bereich Naturschutz studieren.
Bronstering: Mir geht es ähnlich, bei mir wird es vermutlich in Richtung Landschaftsplanung oder Landschaftsarchitektur gehen. Ich würde es jeder Person empfehlen, die Interesse am Naturschutz hat, gerne in der Natur unterwegs ist, die mithelfen und anpacken will. Man sieht, lernt und erlebt einfach unglaublich viel in so einem Freiwilligen Ökologischen Jahr.
Nach ihrem Abitur haben sich Mia Bronstering (19) aus Holtwick in der Nähe des nordrhein-westfälischen Coesfeld und Samuel Mewes (20) aus Engen im Landkreis Konstanz für ein FÖJ entschieden. Seit September 2023 wohnen und arbeiten sie gemeinsam mit vier weiteren Freiwilligen und wechselnden Praktikantinnen und Praktikanten im NABU-Bodenseezentrum in Reichenau (Baden).
Weitere Informationen zum FÖJ unter: www.nabu-bodenseezentrum.de
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