Wohnbebauung
Bernauer Bebauungsplan "Auf dem Buck" ist nun beschlossen
36 Grundstücke sollen im geplanten Bernauer Baugebiet "Auf dem Buck" entstehen. Bauland wird dringend benötigt, denn die Gemeinde verfügt über keine eigenen Baugrundstücke mehr.
Fr, 8. Aug 2025, 20:00 Uhr
Bernau
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Die Beschlüsse beruhen auf den Anpassungen und Ergänzungen, die nach der Offenlage des Bebauungsplans vom 14. April bis 19. Mai von Behörden und Trägern öffentlicher Belange eingereicht wurden. Die letzte Beratung zum Bebauungsplan im Gemeinderat fand am 24. Februar dieses Jahres statt. Anders als während der Frühzeitigen Beteiligung vom 24. Juni bis 24. Juli 2024 seien während der Offenlage nur wenige Bedenken, Anregungen und Hinweise von Behörden geäußert worden und gar keine vonseiten der Öffentlichkeit, sagte Bürgermeister Alexander Schönemann.
Die endgültige Fassung des Bebauungsplans erläuterte in der Sitzung am Montag Planer Ernst Kaiser vom beauftragten gleichnamigen Planungs- und Vermessungsbüro in Waldshut-Tiengen. Die Änderungen betreffen Bereiche des Natur-, Arten- und Bodenschutzes, Maßnahmen zum Starkregenrisiko und zum Verkehr.
Erdaushub soll zum Beispiel nicht mehr auf Deponien geliefert werden, stattdessen sollen die Überschussmassen direkt im Baugebiet verwendet werden, etwa beim Bau des 60 bis 120 Zentimeter hohen Schutzwalls, der das Starkregen-Risiko senken soll. Grundstückeigentümer sollen weitere Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmung ergreifen.
Was den geplanten Anschluss des Baugebiets an den ÖPNV betrifft, entfällt die ursprünglich geplante Bushaltestelle an der Kreisstraße – stattdessen sollen die Busse ins Baugebiet hineinfahren. Eine Bushaltestelle ist hierfür eingeplant. Der Verkehr im Baugebiet wird als Mischsystem ausgewiesen, bei dem Radfahrer, Fußgänger und der motorisierte Verkehr keine jeweils getrennten Verkehrsspuren erhalten, sondern die sechs Meter breite Straße gemeinsam nutzen. Dass die Straße verkehrsberuhigt sein wird, werde, wie Kaiser sagte, zum Aufenthaltscharakter der Straße beitragen.
Das 4,17 Hektar große Baugebiet "Auf dem Buck" ist als Allgemeines Wohngebiet ausgewiesen. Neben Wohngebäuden sind hier Anlagen für kirchliche, kulturelle soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke zulässig. Ausnahmsweise zulässig sind Betriebe des Beherbergungsgewerbes, wozu die Vermietung von Ferienwohnungen zählt, sowie nicht störende Gewerbebetriebe. Vorgesehen sind auf dem verfügbaren Bauland 24 Grundstücke für Einzelhäuser, vier Grundstücke für Doppelhausbebauung, sechs für Geschosswohnungsbau und zwei Grundstücke für Tiny-Häuser.
Wie Ernst Kaiser erläuterte, müssen pro Wohnung zwei Pkw-Stellplätze ausgewiesen werden, bei Einfamilienhäusern mit Einliegerwohnung sogar insgesamt vier. Alle Gebäude (bis auf die Tiny-Häuser) sollen ein Kellergeschoss erhalten, in den Mehrfamilienhäusern sollen Tiefgaragen entstehen. Dabei habe die Gemeinde darauf zu achten, dass zusätzliche Besucher-Stellplätze geschaffen werden. Der Mindestabstand der Bebauung zur Straße wird fünf Meter betragen, zum Wald 20 Meter.
Die Fläche des Baugebiets war im Flächennutzungsplan (FNP) von 2006 als landwirtschaftlich nutzbare Fläche ausgewiesen, die Nutzungsänderung war im Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien am 21. Juli dieses Jahres beschlossen worden. Die angestrebte Umnutzung der Fläche wird in der Beschlussvorlage mit der dringenden Notwendigkeit zur kurz- und mittelfristigen Bereitstellung von neuen Wohnbauflächen in der Gemeinde Bernau begründet.
In der Gemeinde Bernau stehen keine gemeindeeigenen Baulandflächen für den Wohnungsbau zur Verfügung, und die Kapazitäten in den bestehenden Baugebieten seien ausgeschöpft, heißt es weiter. Zwar seien in den Bernauer Ortsteilen einige bebaubare Flächen und Baulücken vorhanden, es habe sich in Gesprächen mit den Eigentümern allerdings herausgestellt, dass diese nicht verkäuflich seien, so Bürgermeister Alexander Schönemann.