Al-Qaida und der IS haben die islamische Religion in Verruf gebracht. Der muslimische Religionsphilosoph Milad Karimi über seine Sicht des Islams und wie Extremisten ihn missverstehen
Seit das Terrornetzwerk al-Qaida und der Islamische Staat (IS) im Namen des Islams morden, fürchten ihn viele Menschen, gerade im Westen. Die Bewegung "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands" (Pegida) lockte in den vergangenen Wochen viele Demonstranten auf die Straße. Annemarie Rösch sprach mit dem islamischen Religionsphilosophen Milad Karimi von der Uni Münster über seine Religion, darüber, ob sie Fanatismus Vorschub leistet oder auch Auslegungen ermöglicht, die mit Demokratie und Menschenrechten vereinbar sind.
BZ: Herr Karimi, warum ist Ihnen die islamische Religion ans Herz gewachsen?
Karimi: Der Islam als Hingabe ist eine ganzheitliche Religion, eine realistische Religion, die nicht nach einem utopischen Ideal trachtet, sondern mich in meiner gegenwärtigen Verfassung anspricht, trägt und zum Guten leitet. Ich liebe den Islam, weil mir mein Glaube Demut, Geduld und Gerechtigkeit lehrt und das Gedenken Gottes meiner ...