Innerhalb weniger Jahrzehnte haben Kunststoffe die Welt erobert. Neben den Meeren sind auch Seen, Flüsse und die Tiefsee dauerhaft belastet.Ein Besuch in einem Labor an der Nordsee.
Bunte Partikel klimpern im Metallsieb des Spülbeckens. Stefan Weiel dehnt den kleinen Vogelmagen zwischen den Fingern und wäscht mit dem Wasserstrahl breiige Futterreste aus. Erneut prasselt es in die Auffangschale. "Pellets!", sagt der Wissenschaftler und kratzt den Inhalt in eine Petrischale. Weiel arbeitet in Büsum im Forschungs- und Technologiezentrum Westküste der Uni Kiel. Im "Seziercontainer" leert er die Mägen toter Eissturmvögel und sortiert das darin gefundene Plastik: Reste von Schaumstoffen und Folien, Angelschnüre und Dichtungen, synthetischen Fasern, Luftballons und anderes "Verbraucherplastik" – sowie zylindrische Pellets, dem Ausgangsmaterial der ...