"Damit die Geschichten nicht vergessen werden"
Einige vierte Klassen der Grundschule an der Kleinen Elz haben in Kippenheim eine Synagoge besucht. Ein Interview mit Bernd Rottenecker und Jürgen Stude. .
Dana Bold, Marietta Haas, Lilly Minosa, Constantin Spielberg und Aurelia Zier, Klasse 4b, Grundschule an der kleinen Elz (Kenzingen)
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Bernd Rottenecker und Jürgen Stude, die Mitglieder im Vorstand des Fördervereins ehemalige Synagoge Kippenheim e. V. sind, zeigten den Schülerinnen und Schülern die Synagoge. Im Interview mit Dana Bold, Marietta Haas, Lilly Minosa, Constantin Spielberg und Aurelia Zier antworteten sie auf Fragen.
BZ: Was machen Sie im Förderverein?
Stude: Wir bieten Führungen über die jüdischen Friedhöfe in unserer Region und durch die Synagoge an, und wir schreiben Bücher. Wir möchten die Geschichten der Synagoge und des jüdischen Lebens in Kippenheim weitererzählen, damit sie nicht vergessen werden.
BZ: Wie alt ist die Synagoge?
Rottenecker: Sie ist 177 Jahre alt. Das heißt, sie wurde im Jahr 1852 gebaut. Es war die dritte Synagoge in Kippenheim.
BZ: Gibt es noch Reste der früheren Synagoge?
Stude: Leider nur ganz wenige. Viele Gegenstände wurden von den Nazis im November 1938 zerstört oder gestohlen. Das Gebäude, die Wand- und Deckenbemalung, der Aufbau und die Architektur sind noch im Original zu sehen.
BZ: Gab es weitere Angriffe auf die Synagoge?
Rottenecker: Ja. Zwei Wochen nach der so genannten Reichspogromnacht im November 1938 wurde die Synagoge noch einmal angegriffen. Innen war sie ja bereits verwüstet. Nun sollte sie auch außen beschädigt werden.
BZ: Wie viele Juden lebten in Kippenheim?
Stude: Bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 lebten in Kippenheim noch 144 Jüdinnen und Juden. Viele von ihnen waren Geschäftsleute. Wegen der Judenfeindschaft in der NS-Zeit wanderten viele aus. Diejenigen, die geblieben waren, wurden im Oktober 1940 nach Gurs in Südfrankreich deportiert. Seitdem gibt es keine Juden mehr in Kippenheim.
BZ: Wie lange wohnte Inge Auerbacher in Kippenheim?
Rottenecker: Inge Auerbacher, eine Zeitzeugin der Judenverfolgung, wohnte als Kind vier Jahre lang hier. Dann gingen sie nach Jebenhausen bei Stuttgart.