Vernissage
Das Lahrer Stadtmuseum zeigt eine Sonderausstellung zum historischen Bähnle
Das Bähnle hat die Stadt über Jahrzehnte geprägt: Unter dem Titel "S Bähnle kummt" zeigt das Lahrer Stadtmuseum eine Sonderausstellung zur legendären Schmalspurbahn. Die Eröffnung ist am kommenden Samstag.
Di, 25. Nov 2025, 16:55 Uhr
Lahr
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"S Bähnle kummt": Zwischen 1894 und 1952 konnte man diesen Satz in Lahrs Straßen wohl oft hören. Die Schmalspurbahn – umgangssprachlich auch Bähnle, Bähnli oder Entenköpfer genannt – führte vom Dinglinger Bahnhof, dem heutigen Lahrer Bahnhof, mitten durch die Stadt bis nach Seelbach. Mit der Sonderausstellung "S Bähnle kummt – Lahrer Bahngeschichten im Modellbau plus Herr Flaiths Dioramen" will das Stadtmuseum diese Zeit aufleben lassen.
Eine engagierte Gruppe von Modellbauern hat das Bähnle im Maßstab 1:32 nachgebaut, kündigt die Stadtverwaltung an. So entstanden seit den 1970er-Jahren detailgetreue Lokomotiven, Wagen, Bahnhöfe, Wohn- und Geschäftsgebäude, Straßen und Plätze sowie zahlreiche Szenerien. 30 Meter Schienen wurden auf einer Fläche von 7,20 Meter Länge und 2,50 Meter Breite verlegt. Die Modellbauer Werner Friedemann, der im Juli verstorbene Rolf Ilzhöfer, Otto Krämer und Ralf Schrempp kümmerten sich teils seit Jahrzehnten ehrenamtlich um den Erhalt und Ausbau der Modellbahn.
Die Bahn wurde seit der letzten Ausstellung 2018 um weitere Gebäude und Szenerien ergänzt. Außerdem wurden Knopfdrücker und Schalter, mit denen die Besucherinnen und Besucher einige Aktionen auf der Bahn steuern können, angebracht. Ein weiteres Highlight ist der Nachbau des alten Lahrer Stadtbahnhofs inklusive des Vorplatzes und Löwendenkmals mit Hilfe von 3D-Druck. Noch befindet sich dieser im Aufbau, er kann aber schon im Foyer des Stadtmuseums besichtigt werden. Außerdem wird es an jedem Ausstellungstag Vorführungen des Bähnle geben. Das Team der Modellbauer wird hierbei von Matthias Kleeb und Ulrich Miedler unterstützt.
Das Bähnle hat das Leben in Lahr über Jahrzehnte geprägt
Flankiert wird die Modellbahn von den historischen Dioramen Werner Flaiths aus Heiligenzell. Er hat Werkstätten, Küchen, einen Tante-Emma-Laden, eine Mühle und weitere Szenerien im Miniaturformat und mit viel Liebe zum Detail erstellt. Flaiths Dioramen sind das erste Mal in Lahr zu sehen.
Am Donnerstag, 4. Dezember, ab 18.30 Uhr lädt das Stadtmuseum Lahr zu einem Vortrag mit Martin Frenk ein. Unter dem Titel "Das Lahrer Bähnle – Von der Lahrer Straßenbahn zur Mittelbadischen Eisenbahngesellschaft" nimmt der Referent die Gäste mit auf eine Reise durch die bewegte Geschichte des Bähnle. Mit der Einführung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert veränderte sich die Mobilität in und um Lahr grundlegend. Da die Rheintalbahn zunächst nicht in der Lahrer Kernstadt, sondern in Dinglingen Halt machte, entstand in Lahr der Wunsch nach einer eigenen Anbindung. Die Antwort darauf war das Lahrer Bähnle, das ab 1894 als Schmalspurbahn durch die Stadt fuhr und Lahr mit den umliegenden Dörfern und dem Schuttertal verband. Das Bähnle war weit mehr als ein Transportmittel: Es brachte Menschen, Waren und Alltag zusammen.
Vor dem Vortrag findet am kommenden Samstag, 29. November, ab 14 Uhr aber erstmal die feierliche Vernissage der Ausstellung statt, kündigt die Stadtverwaltung an. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten. Die Ausstellung läuft bis einschließlich Sonntag, 4. Januar 2026. Sie ist von Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet – außer am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar. Vorführungen des Bähnle finden während der Öffnungszeiten täglich von 14 bis 17 Uhr statt. Der Museumseintritt beträgt vier Euro, für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Besuch kostenfrei.
Eine Anmeldung zur Vernissage am Samstag erfolgt per E-Mail an [email protected].
Eine Anmeldung zum Vortrag, der am Donnerstag, 4. Dezember, im Foyer der Tonofenfabrik in der Kreuzstraße 6 stattfindet, erfolgt per E-Mail an [email protected] oder unter Telefon 07821/910-0415. Kosten: vier Euro.