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Gerade einmal zehn Jahre lebte die 1863 verstorbene Gräfin Maria Antonia Gertrudis des Zea Bermudez y Colombi in ihrer Villa auf einem Hügel der alten Freiburger Stadtbefestigung, die nach dem Krieg kurzzeitig Sitz der badischen Regierung war. Seit inzwischen 42 Jahren ist das Schmuckkästlein Colombischlössle Sitz des Archäologischen Museums der Stadt. Nachdem Sanierung und Neukonzeption der Dauerausstellung inzwischen abgeschlossen sind, ist nun erstmals ein schön gestalteter und erschwinglicher Museumsführer erschienen. Die Arbeit des Museumsteams hat sich gelohnt, der Band ist eine lohnende Vertiefung eines Museumsbesuches. Er führt in leicht verständlichen Texten von der Zeit der Jäger und Sammler über die ersten Schritte der nacheiszeitlichen Sesshaftigkeit zu Siedlungsbau, römischer Eroberung und frühes Christentum bis ins frühe Mittelalter. Eine kleine Kulturgeschichte der Menschheit, die sich aus Beständen des Archäologischen Landesmuseums Konstanz und des Zentralen Fundarchivs Rastatt speist. Wie so oft ist auch hier der Tod ein Lehrmeister, denn ein Großteil der Funde wie Waffen und Schmuckstücke waren Grabbeigaben. Aus denen lässt sich lesen, wann Menschen in Südbaden begonnen haben, Knochen und Werkzeuge mit Rentier- und Wildpferdschnitzereien zu verzieren sowie welchen Austausch und Handel die Menschen betrieben haben. Ein Glossar hilft bei Fachbegriffen, Essays vertiefen einzelne Themen, immer wieder gibt es Einblicke in die wissenschaftliche Debatte – etwa Zuschreibungen wie "Kelten" und "Alamannen".
Archäologisches Museum Colombischlössle. Museumsführer. 232 Seiten, 18,50 Euro. Erhältlich an der Museumskasse und im Museumsshop, Salzstraße 32/24. Buchvorstellung im Museum: Mittwoch, 3. Dez., 19 Uhr.
