"Das Risiko bleibt hoch"
BZ-INTERVIEW mit dem Virenexperten Thomas C. Mettenleiter zum Thema Vogelgrippe.
FREIBURG. Vor knapp drei Monaten, am 14. Februar, wurde erstmals in Deutschland das hochpathogene Vogelgrippevirus H5N1 nachgewiesen. Auf Rügen waren mehrere Schwäne an dem Erreger verendet. Seither hat das Friederich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems das Virus bundesweit in rund 340 Wildvögeln nachgewiesen. Anfang April griff der Erreger zum ersten und bisher einzigen Mal auf Hausgeflügel über. Wie steht es um die Ausbreitung der Seuche? Mit dem Präsidenten des Riemser Instituts, Thomas C. Mettenleiter, sprach Michael Heilemann.
BZ: Um die Vogelgrippe ist es ruhig geworden. Liegt das am Desinteresse der Medien oder hat sich die Situation tatsächlich entspannt?Mettenleiter: Die Fallzahlen sind in der Tat rückläufig, wir haben nicht mehr so viele Funde H5N1-infizierter Wildvögel wie noch vor vier oder sechs Wochen. Das kann verschiedene Ursachen haben. Inzwischen ist es wärmer und das Virus ist hitzeempfindlich, ...