Ausstellung

Der Lahrer Künstler Dieter Atz verbindet Kunst und Künstliche Intelligenz

Der Lahrer Künstler Dieter Atz verbindet im Stadtmuseum analoge Kunst mit QR-Codes. Die Ausstellung will zum Nachdenken über echte und künstliche Bilder anregen.  

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Besucherinnen und Besucher können die ...e von Künstlicher Intelligenz erzeugt.  | Foto: Stadt Lahr
Besucherinnen und Besucher können die QR-Codes scannen und gelangen auf eine Webseite. Manche Motive stammen vom Künstler selbst, andere sind mithilfe von Künstlicher Intelligenz erzeugt. Foto: Stadt Lahr

"Project-QR" nennt der Lahrer Künstler Dieter Atz sein Werk in der Reihe "Raumwunder des Monats", das derzeit im Foyer des Lahrer Stadtmuseums in der Tonofenfabrik zu sehen ist. Es entfaltet seine Wirkung erst, wenn die Betrachterinnen und Betrachter ihr Smartphone zücken. Dieter Atz hat in seinem Raumwunder Wände platziert, auf denen Muster, die an Plakate oder Werbelogos erinnern, abgebildet sind. Jedes Muster wird begleitet von einem QR-Code. Hinter den Codes wiederum verbergen sich digitale Bilderwelten, die das Verhältnis von Mensch, Maschine und Kunst infrage stellen, schreibt die Lahrer Stadtverwaltung in einer Mitteilung.

Besucherinnen und Besucher scannen die QR-Codes mit dem Smartphone und gelangen auf eine Website mit Fotografien und Bildserien, die unterschiedlich wirken: mal realistisch, mal irritierend künstlich. Manche Motive stammen vom Künstler selbst, andere sind mithilfe von Künstlicher Intelligenz erzeugt. Die Betrachtenden sollen entscheiden, ob ein Bild echt oder ein Fake ist. Damit will der Künstler die Frage nach der Wertigkeit eines Werks stellen und kritisch den schnellen, oft unbedachten Umgang mit digitalen Infos beleuchten.

Der Künstler will Fragen aufwerfen

Die Box mit den Codes wirkt also einerseits wie ein eigenes Kunstwerk, andererseits als Interface zur digitalen Ebene. Damit geht es auch um die Rolle des Ausstellungsraums: Was passiert, wenn die Kunst nicht mehr nur an Wänden hängt, sondern in den virtuellen Raum ausweicht? Ziel von Atz ist es nicht, eindeutige Antworten zu geben, sondern Fragen aufzuwerfen: Welche Rolle spielt das Handwerkliche in der Kunst, wenn Algorithmen Bilder erschaffen? Zählt nur noch das sichtbare Ergebnis oder bleibt der Wert des menschlich Geschaffenen bestehen?

Bei der Nutzung der QR-Codes werden keine Daten von Nutzerinnen und Nutzern gespeichert, schreibt die Stadtverwaltung weiter. Wer sich dennoch nicht auf die digitale Ebene einlassen möchte, kann sich allein auf die Gestaltung der Box konzentrieren und darüber nachdenken, wie sehr Zeichen, Logos und Werbebilder die Wahrnehmung von Räumen und Gebäuden beeinflussen.

Dieter Atz hat an der Akademie für Bildende Kunst in Lahr studiert

Dieter Atz, 1955 in Lahr geboren, ist gelernter Kaufmann. Neben seinem Job widmete er sich der Fotografie, wobei er sich zunächst mit Landschafts- und Reportagefotografie befasste. Im Laufe der Jahre kamen immer weitere Sparten hinzu. 2003 begann er mit elektronischer Fotografie, wobei er auch mit analoger Fototechnik arbeitet. Von 2014 bis 2017 studierte er nebenberuflich Malerei und Grafik an der Akademie für Bildende Kunst in Lahr. Diese Disziplinen verknüpft er seither mit seinen fotografischen Arbeiten. Atz entdeckte Photopainting für sich: Er übermalte Fotos in mehreren Schichten mit Ölfarben, um sie dann erneut abzufotografieren und am PC weiter zu gestalten. Viele seiner Fotoserien beschäftigen sich mit seiner Heimatstadt Lahr. Er interessiert sich vor allem für die Facetten menschlichen Zusammenlebens. Atz ist Mitglied im Kunstverein L’Art pour Lahr und im Förderverein Zeller Kunstwege.

Kurator Armin Göhringer hat im Auftrag der zeit.geist Stiftung 13 Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die monatlich wechselnd das Lahrer Raumwunder kreativ bearbeiten. Am Ende des Jahres gibt es eine Versteigerung aller Beiträge für einen guten Zweck. Das Raumwunder von Dieter Atz ist noch bis einschließlich Sonntag, 19. Oktober, ausgestellt. Das Stadtmuseum ist von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt in das Foyer ist frei.

Schlagworte: Dieter Atz, Armin Göhringer
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