Seen-Sommerserie (1)

Der Nonnenmattweiher ist in der Eiszeit entstanden und wunderbar kühl

Hach, wie wunderbar kühl! Gerade jetzt, wenn es so heiß ist, dass man am liebsten den ganzen Tag lang Eis essen würde, ist der Nonnenmattweiher ein perfekter Ort für eine Erfrischung.  

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Baden ist im Nonnenmattweiher erlaubt.   | Foto: Angelika Schmidt
Baden ist im Nonnenmattweiher erlaubt. Foto: Angelika Schmidt
Es muss nicht immer das Freibad sein: In Südbaden gibt es viele Seen, zu denen sich ein Ausflug lohnt. Wir stellen sechs davon in unserer Sommerserie vor.

Dieser See in der Nähe von Badenweiler und Münstertal ist nämlich sieben Meter tief. Da braucht selbst die größte Sommerhitze ziemlich lange, bis diese Wassermengen aufgeheizt sind. Etwa 18 bis 20 Grad kalt ist das Wasser dort zurzeit. Das passt auch zur Geschichte des Sees.

Der Nonnenmattweiher ist nämlich ein Karsee. Das heißt, er ist in der Eiszeit entstanden. Ein Kar ist eine runde Vertiefung an einem Berghang, die durch einen Gletscher entstanden ist. Dieser Karsee aus der Eiszeit war aber schon im Mittelalter kein See mehr, sondern ein Moor. Dann hatten die Menschen die Idee, einen Damm zu bauen. So konnte sich Wasser ansammeln und ein Weiher bilden, in dem sie Karpfen und Forellen züchten konnten. Der Damm war nicht die beste Arbeit: Er ist 1920 gebrochen und der See lief aus. Dabei beschädigte er viele Häuser und richtete großen Schaden an. Mehr als zehn Jahre lang gab es keinen Nonnenmattweiher. Also bauten die Menschen wieder einen Damm, diesmal stabiler und höher. Der hält bis heute.

Dass der Nonnenmattweiher einst ein Moor war, erkennt man an einer Besonderheit: Mitten auf dem See schwimmt eine Insel aus Torf, also aus vermoderten Pflanzenresten. Die darf keiner betreten, denn hier wachsen seltene Pflanzenarten. Zum Beispiel der fleischfressende Sonnentau.

Heute ist der Nonnenmattweiher mehr als 300 Meter lang und 200 Meter breit. Woher hat er eigentlich seinen Namen? Angeblich, erzählt eine Sage, soll dort, wo jetzt der Weiher ist, mal ein Kloster gestanden haben, in dem Nonnen lebten. Eines Tages verschwand das Kloster und der See entstand. Das ist aber Quatsch. Richtig ist: Früher grasten auf den Weiden rings um den See Kühe, die man später schlachten wollte. Diese Kühe nannte man Nonnen. Ein anderes Wort für Weide ist Matte. Na, alles klar?

Der ganze Nonnenmattweiher und seine Umgebung stehen seit 30 Jahren unter Naturschutz. Das heißt, man darf die ausgeschilderten Wege nicht verlassen und Pflanzen und Tiere nicht stören. Baden gehen aber ist erlaubt. Also nichts wie hin an den herrlich kühlen Karsee.

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