Auszeichnung
Der Schwanauer Tunnelbohrmaschinenbauer Martin Herrenknecht erhält evangelischen Gemeinsinn-Preis
Der Allmannsweierer Unternehmer Martin Herrenknecht wurde mit dem Evangelischen Gemeinsinn-Preis ausgezeichnet. Damit wurde seine Arbeit als Stifter gewürdigt.
Fr, 26. Sep 2025, 13:30 Uhr
Schwanau
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Der Gemeinsinn-Preis soll Persönlichkeiten auszeichnen, die sich auf vorbildliche Weise in Kirche oder Gesellschaft engagieren, teilt die Evangelische Landeskirche in Baden mit. Sie und die Stiftung Diakonie Baden haben die diesjährige Auszeichnung in Karlsruhe beim Forum für Engagierte und Stifter und Stifterinnen in Kirche und Diakonie vergeben. Der in Allmannsweier ansässige Tunnelbohrmaschinenhersteller Martin Herrenknecht engagiere sich bereits seit 1998 für die evangelische Kirche – zunächst als Stifter einer halben Pfarrstelle für die evangelische Kirche in Allmannsweier, im weiteren Verlauf dann als Stifter einer ganzen Pfarrstelle sowie als Unterstützer der Jugendarbeit des CVJM-Marienhofs.
"Ihr langjähriger Einsatz für die Pfarrstelle in Allmannsweier und die Unterstützung des Marienhofs – eines beeindruckenden Projekts innovativer Jugendarbeit in der Ortenau – sind Ausdruck Ihrer tief verwurzelten Verantwortung für die Gemeinschaft", sagte Landesbischöfin Heike Springhart in ihrer Laudatio für Herrenknecht. "Doch Ihr Engagement reicht weit darüber hinaus: Sie fördern Bildung und Forschung, unterstützen junge Talente im Spitzensport und engagieren sich mit bemerkenswerter Konstanz für soziale und karitative Einrichtungen. Sie geben damit nicht nur finanzielle Mittel – Sie stiften Perspektiven, Sie eröffnen Räume des Miteinanders, des Lernens und der Entwicklung."
Für mich war Kirche immer ein Ort der Zusammenarbeit, ein Ort der Menschen, ein Ort, der Halt gibt, wenn es darauf ankommt.Preisträger Martin Herrenknecht
Herrenknecht betonte, dass ihn die Auszeichnung mit großer Dankbarkeit erfülle. "Für mich war Kirche immer ein Ort der Zusammenarbeit, ein Ort, der Menschen, ein Ort, der Halt gibt, wenn es darauf ankommt. Gerade in Zeiten, in denen vieles auseinanderdriftet, brauchen wir einen solchen Ort", sagte der 83-Jährige. "Als Familienunternehmen ist es für uns selbstverständlich, Verantwortung zu übernehmen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Region und die kommenden Generationen."
Der erste Evangelische Stiftungspreis, dotiert mit 2000 Euro, ging diesmal an die Katharina-und-Hilde-Vaupel-Stiftung in Heidelberg-Handschuhsheim. Die Stiftung wurde 2009 von dem ehemaligen Gymnasiallehrer Helmut Vaupel gegründet – zu Ehren seiner Mutter (Katharina) und seiner Schwester (Hilde), die der Handschuhsheimer Friedensgemeinde hoch verbunden gewesen waren. Sie wurde für ihre vorbildliche und nachhaltige Stiftungsarbeit, für ihre Förderprojekte mit hohem Wirkungsgrad und für innovative Vermögensanlage durch Mission Investing ausgezeichnet. Die jährlichen Ausschüttungen dienen unter anderem dem Erhalt und Umbau des ehemaligen Wohnhauses zu einem Ausbildungswohnheim für junge Menschen in diakonischen Berufen sowie der Unterstützung der sozialdiakonischen Arbeit in der Friedensgemeinde. So ermöglichte die Stiftung beispielsweise das Projekt "Gemeinde-Rikscha", das Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, zu Spazierfahrten abholt.
Mit dem zweiten Stiftungspreis (1500 Euro) wurde die Mannheimer Dorothee-Stiftung für das herausragende Engagement ihrer Stifterin sowie für ein Förderprojekt mit hohem Wirkungsgrad und kirchlich, gesellschaftlicher Relevanz ausgezeichnet. Die Stiftung wurde von Pfarrerin im Ruhestand Evelyn Brusche aus dem Erlös einer persönlichen Erbschaft gegründet und unterstützt seither die Klinikseelsorge in Mannheim, speziell am Theresienkrankenhaus, wo die Pfarrerin selbst bis zu ihrem Ruhestand als Klinikseelsorgerin tätig war. "Wir versuchen den Trost, den Gott uns schenkt, weiterzugeben", erklärt die Stifterin ihr Herzensanliegen. Mit ihrer Stiftung soll die Klinikseelsorge dauerhaft erhalten bleiben.
Der dritte Preis, und damit 1000 Euro, ging an die Evangelische Kirchenstiftung Kehl für ihr nachhaltiges ehrenamtliches Engagement und christliche Verantwortung in der Gemeinschaft, für ihr strategisches Fundraising und eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Eine anonyme Spende in Höhe von 30.000 Euro an die Evangelische Kirchengemeinde Kehl bildete im Jahr 2007 den Grundstock für die Stiftung, deren Kapital inzwischen auf rund 125.000 Euro angewachsen ist. Finanziert werden mit ihrer Hilfe viele kleine Projekte wie Fahrräder für ankommende Flüchtlinge, Gutscheine für den Tafelladen in Kehl, Kinderbibeln im Kindergarten und mehr. "Wir setzen bewusst auf die Unterstützung eines bunten Straußes an eher kleineren Projekten", sagt Vorstandsvorsitzender Claus Preiß. So könne man flexibler auf Anfragen reagieren, als wenn man sich auf nur wenige große, langfristige Projekte festlege.