Finanzmarkt

Ökonom Schöning über das richtige Maß an neuen Regeln

Besteht auf dem Finanzmarkt die Gefahr, dass Regulierer und Regierungen das Gegenteil von dem auslösen, was sie erreichen wollen? Davor warnt der Lahrer Bankenprofessor Stephan Schöning im BZ-Interview.  

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So ruiniert wie diese Geldscheine ist die Eurozone nicht.    | Foto: dpa, Privat
So ruiniert wie diese Geldscheine ist die Eurozone nicht. Foto: dpa, Privat

LAHR. Werden die Banken von zu vielen neuen Regeln überlastet? Ja, meint Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen. Nein, findet Finanzminister Wolfgang Schäuble. Beide gerieten jüngst wegen dieser Frage öffentlich verbal aneinander. Der Lahrer Bankenprofessor Stephan Schöning sagt im Gespräch mit Ronny Gert Bürckholdt: Es bestehe die Gefahr, dass Regulierer und Regierungen tatsächlich das Gegenteil von dem auslösen, was sie erreichen wollen. Das Finanzsystem drohe, noch instabiler zu werden.

BZ: Herr Schöning, wie weit ist Europa im Kampf gegen die Finanzkrise gekommen?
Schöning: Die akute Bankenkrise ist vorbei. Die Notenbanken haben mit viel Geld die Gemüter beruhigt. Wir befinden uns in der Nach-Krisenzeit, aber die Lage bleibt gleichwohl fragil. Jetzt ist es an der Zeit, uns den grundlegenden Problemen zuzuwenden, die die Krise mit ausgelöst oder verstärkt haben. Der Bankensektor hat sich bis zum Ausbruch der Krise aufgebläht durch viele Geschäfte, die keinen oder nur sehr geringen Nutzen für die Volkswirtschaft haben. Das Finanzsystem muss jetzt zweifellos schrumpfen. Die Frage ist nur: Wie verkleinert man es, ohne dabei dessen Stabilität zu gefährden?
BZ: Welche Geschäfte sind denn aus volkswirtschaftlicher Sicht ...

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