Die einen gingen zurück, die anderen blieben
25 Jahre Mauerfall: Die unterschiedlichen Geschichten der Familien Beerbaum und Retzke / Von der ostdeutschen Großstadt in die süddeutsche Provinz.
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WUTACH. Dies ist die Geschichte der Familien von Leonore Beerbaum und Haiko Retzke. Sie ist Ost-Berlinerin, er Rostocker. Ihr Streben nach Freiheit, ihre Sehnsucht nach einem besseren Leben führte die beiden nach der Wende unabhängig voneinander nach Ewattingen – von der ostdeutschen Großstadt in die süddeutsche Provinz. Sie wurde Clubhauswirtin, er Kultfigur beim Elferrat. Nicht wenige Ewattinger sagen, die Beerbaums und die Retzkes hätten mit ihrer direkten Art das Dorf bereichert, auf jeden Fall aber erfrischt. Die einen gingen zurück, die anderen sind geblieben.
Am Vormittag des 9. November 1989 sitzt Leonore Beerbaum mit ihrem Mann Thomas und den drei Kindern in einem Zug in Prag. Sie wollen weg. Egal wohin. Hauptsache Westen. Zwar wurde nach Genschers Botschaftsrede die Ausreise in die Bundesrepublik erleichtert, doch noch immer patrouillieren an den Bahnhöfen Grenzsoldaten. Leonore beobachtet, wie in ihrem Abteil Passagiere abgeführt werden. "Gruselig" sei das gewesen, sagt sie. Die Sorge der Beerbaums ist berechtigt. Sie haben die Härte des DDR-Staates am eigenen Leib zu spüren bekommen. Eineinhalb Jahre saß Thomas in ...