Finanzen
Die Gemeinde Ringsheim ist schuldenfrei
Die Gemeindekasse hat die schwarze Null erreicht, Ringsheim ist schuldenfrei. Bürgermeister Pascal Weber freut sich, sieht auf seine Gemeinde aber auch finanzielle Herausforderungen zukommen.
Do, 7. Aug 2025, 16:56 Uhr
Ringsheim
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Die Gemeinde Ringsheim hat laut einer Mitteilung ihr letztes Darlehen zurückbezahlt, der Haushalt der Gemeinde sei damit vollständig schuldenfrei. Die schwarze Null – auf dem Foto der Kämmerei-Mitarbeiterinnen und dem Bürgermeister eine graue Null – konnte erreicht werden. Gleichzeitig sieht Bürgermeister Pascal Weber finanziell schwierigere Zeiten auf die Gemeinde zukommen.
Der Bürgermeister zu den Gründen: "Natürlich freuen wir uns sehr über diesen Meilenstein. Es ist die Ernte der jahrelangen Arbeit von Gemeinderat und allen Mitarbeitern der Gemeinde, aber insbesondere auch der örtlichen Unternehmen, guter Rahmenbedingungen und vieler Einzelner. Insbesondere der Tourismus im Ort und im interkommunalen Tourismusgebiet mit Rust war in den letzten Jahren mit Ausnahme von Corona sehr erfolgreich, das spüren wir natürlich in unserer Kasse. Dort hat der Gemeinderat über mehr als zwei Jahrzehnte weitblickende Entscheidungen getroffen, die auch von manchen belächelt oder in Zweifel gezogen wurden. Diese zahlen sich aber jetzt deutlich aus. Gleichzeitig war es wichtig, durch Gewerbegebiete neue Betriebe von Ringsheim zu überzeugen und bestehende Betriebe bei ihren Herausforderungen bestmöglich zu unterstützen. Diese positiven Rahmenbedingungen der letzten Jahre waren ausschlaggebend", so Pascal Weber.
Gemeindewerke sind ebenfalls schuldenfrei
Schuldenfrei zu sein, sei aber kein Wert an sich, findet der Bürgermeister. Es sei nur dann positiv, wenn parallel auch die kommunale Infrastruktur in einem möglichst guten Zustand sei beziehungsweise in diesen gebracht werde. Daran habe die Gemeinde etwa mit Neubauten von Feuerwehrhaus und Bauhof, aber auch mit Modernisierungen an der Schule, dem Schulhof und derzeit beim Bürgerhaus gearbeitet.
Im einzigen Eigenbetrieb der Gemeinde, den Gemeindewerken mit den Bereichen Fernwärme und Wasserversorgung, seien bereits vor zwei Jahren die letzten Verbindlichkeiten abgezahlt worden. Dort müsse in den kommenden Jahren aber verstärkt in die Erneuerung der Netze investiert werden, kündigt die Gemeindeverwaltung an. Gleichzeitig würden auch dort die laufenden Ausgaben steigen. Mit Blick in die Zukunft mahnt der Rathauschef: "Aufgrund der immer weiter steigenden laufenden Ausgaben, insbesondere in den Bereichen Bildung, Betreuung und Kreisumlage, sowie immer mehr Bürokratie, Rechtsansprüchen sowie Aufgaben aus Bund und Land, die den Kommunen übertragen werden, wird auch bei uns in Ringsheim der finanzielle Gürtel enger, die Zeiten werden schwieriger". wird Weber in der Mitteilung zitiert. Dazu komme die "allgemein nicht so gute Lage unserer handwerklich, industriellen Unternehmen, was wir bei der Gewerbesteuer und den Steuerzuweisungen teilweise schon spüren", wie der Bürgermeister feststellt.
Rechtzeitig in die Infrastruktur investieren
Deshalb werde es in den nächsten Jahren für Ringsheim weiter darauf ankommen, an soliden Finanzen, Unterstützung und Neuansiedlungen von Betrieben und sinnvollen Investitionen zur Senkung der laufenden Kosten festzuhalten. Beispielsweise konnten durch gemeindeeigene PV-Anlagen auf fast allen Gemeindegebäuden die laufenden Stromkosten deutlich gesenkt werden.
Bei neuen Investitionen, wie der Kita Dorfhopser, oder der bevorstehenden Pfarrhaus-Sanierung gelte es wie bisher, gute Zuschussanträge zu stellen und frühzeitig in die Infrastruktur zu investieren, damit die Kosten für die kleine Gemeinde stemmbar bleiben. Die Notwendigkeit neuer Darlehen sei dabei nicht ausgeschlossen.