Besuch der Grünen-Fraktion

Die heterogene Schülerschaft sorgt an der Lörracher Theodor-Heuss-Realschule für Herausforderungen

Baulich geht es an der Lörracher Theodor-Heuss-Realschule voran, doch strukturell gibt es weiter Herausforderungen. Das ergab ein Besuch der Grünen-Stadtratsfraktion vor Ort.  

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An der Theodor-Heuss-Realschule laufen Sanierungsarbeiten.  | Foto: Thomas Loisl Mink
An der Theodor-Heuss-Realschule laufen Sanierungsarbeiten. Foto: Thomas Loisl Mink 

Mit einem Besuch an der Theodor-Heuss-Realschule kurz vor den Sommerferien konnten sich Sabine Ehrentreich, Margarete Kurfess und Fritz Böhler von der Grünen-Fraktion im Lörracher Stadtrat ein aktuelles Bild von der dortigen Schulsituation verschaffen. Schulleiterin Sonja Mohren und Stellvertreter Manuel Linser berichteten, so teilen die Grünen mit, aus dem Alltag der aktuell vier- bis fünfzügigen Schule. Durch die jüngst erfolgte Hallenrenovation habe das Unterrichtsangebot im Sportunterricht deutlich verbessert werden können. Die Sanierung des Eingangsbereiches sei aktuell noch in Gang, zusätzliche Sonnenschutzvorrichtungen für die Passerelle sollen noch in diesem Jahr angebracht werden.

Die Beseitigung dieser Mängel hätten die Grünen bereits nach ihrem vorangegangenen Besuch 2023 öffentlich angemahnt, heißt es in der Mitteilung weiter. Mit ihrer räumlichen Ausstattung sei die Schule nun einem zufriedenstellenden Zustand deutlich näher gekommen. Nach wie vor fehle ein Versammlungsraum, der für Veranstaltungen oder Prüfungen genutzt werden könne, und die Fachräume wiesen Sanierungsbedarf auf.

Mohren und Linser hätten zudem auf die anspruchsvolle pädagogische Situation verwiesen, die sich aus der sehr heterogenen Leistungsfähigkeit ihrer Schülerschaft ergebe. Kopfschmerzen bereite vor allem die Tatsache, dass Schülerinnen und Schüler, die mit einer Hauptschulempfehlung an die Schule kommen, in Eingangsklasse fünf obligatorisch auf dem für sie oft deutlich zu anspruchsvollen mittleren Niveau (M-Niveau) unterrichtet werden müssten, bevor in Klasse sechs dann auch separate Angebote auf Grund-Niveau (G-Niveau) gemacht werden können. Nicht selten bedeute dies bereits den Einstieg in schulische Misserfolgskarrieren.

Aufgrund ihrer Größe könne die Schule diesen Herausforderungen immerhin durch eine gewisse organisatorische Flexibilität begegnen, bisweilen eigene G-Niveau-Klassen bilden und so etwa zwei Fünftel ihrer Schülerinnen und Schüler erfolgreich zu einem für sie leistbaren Hauptschulabschluss führen. Insgesamt bleibe der Umgang mit diesen unterschiedlichen Leistungsniveaus jedoch problematisch, weil (insbesondere kleinere) Realschulen für Schüler mit Hauptschulempfehlung im Grunde curricular und personell nicht adäquat eingerichtet seien.

Mit Blick auf den Lörracher Schulentwicklungsprozess herrsche, so die Grünen, bei der Schulleitung deshalb eine gewisse Skepsis: Sollte das Sek-1-Angebot in Lörrach künftig eine vorrangige Konzentration auf die Realschule erfahren, gingen viele Hauptschulkandidaten schweren Zeiten entgegen. Entlastung böte, wenn Realschulen bereits ab Klasse fünf grundsätzlich eigene G-Niveau-Zweige anbieten könnten oder man über die Einrichtung einer weiteren Gemeinschaftsschule nachdächte, die von Beginn an grundsätzlich alle Niveaus anböte. Dafür müssten sich allerdings Schulamt, Regierungspräsidium und Kulturministerium politisch bewegen, was die Vertreter der Grünen-Fraktion für absolut geboten halten.

Schlagworte: Manuel Linser, Sonja Mohren, Fritz Böhler

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