Vor 65 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Unsere Reporterin war bei den Siegerinnen.
"Stopp", ruft die Chorleiterin. "Das muss deutlicher kommen! Das Klagen der Bässe in unseren Wäldern! Im Herbst 41, als wir immer weiter zurückweichen. Und dann der Jubel! Im fremden Wald. Deren Wald! Irgendwo an der Oder 1945, als der Sieg zum Greifen nah ist. Uuund bitte!"
Andere Chorleiter hätten jetzt mehr Gefühl gefordert. Mehr Identifikation. Nadeschda Agejenkowa würde sich eher die Zunge abbeißen. Denn die Frauen, die vor ihr stehen, haben die Last des Krieges, von dem das Lied handelt, selbst getragen. Als Frontaufklärerinnen und Scharfschützinnen, als Partisaninnen, Zwangsarbeiterinnen und als Bürgerinnen von Smolensk. Die Stadt im Westen Russlands war am längsten unter deutscher Besatzung. Zwei Jahre, zwei Monate und neun Tage.
"Kampfgefährtinnen" nennt sich der Veteranenchor, der jeden Montag um drei im Haus der ...