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Reise nach Kuba

Die Perle der Karibik

  • Alejandra Rodriguez Renner, Klasse 8a, Hansjakob-Realschule (Freiburg)

  • Mi, 26. Juni 2019, 00:00 Uhr
    Schülertexte

     

Alejandra Rodriguez Renner ist Schülerin der Klasse 8a der Freiburger Hansjakob-Realschule, hat aber Familie auf Kuba. Im Rahmen von Zischup hat sie einen fantastischen Reisebericht geschrieben.

Eine Straße in der Hauptstadt Havanna.   | Foto: honorarfrei
Eine Straße in der Hauptstadt Havanna. Foto: honorarfrei
Welches Bild habt ihr bei dem Gedanken an Kuba vor Augen? Richtig! Ein alter Kubaner, meist auf einer Treppe vor einem bunten Haus sitzend mit einer Zigarre im Mund. Das Klischee ist echt. Kubaner rauchen wirklich sehr gerne Zigarren und haben sie den ganzen Tag im Mundwinkel festgeklemmt, egal ob Frau oder Mann. Habt ihr nicht auch mal Lust, die schöne Karibikinsel Kuba kennenzulernen? Mit diesem Artikel möchte ich Euch einige zusätzliche Tipps für eine solche Reise mit auf den Weg geben.

Für viele Menschen ist Kuba ist ein Reiseland der Gegensätze. Es herrscht viel Armut, Häuser sind zerfallen. Es gibt kaum Geld und Rohstoffe zum Bauen. Trotzdem gehört Kuba für immer mehr Touristen zu den Traumzielen in der Karibik. Ich habe Kuba wegen meiner dortigen Familie schon oft bereist und würde es sehr gerne bald wieder tun. Seid also nicht überrascht! Eine Reise nach Kuba ist auch eine Erfahrung der dort herrschenden Gegensätze. Es gibt sehr arme Menschen, die fast nichts besitzen und wiederum andere, die ihren Reichtum anhäufen und stolz zur Schau tragen.

Die Armut der meisten Menschen ist auch 2019 noch immer sehr hoch. Der Reichtum an Natur und Kultur aber ebenso! Kuba steht für Che Guevara, Zigarren, Rum, klapprige Oldtimer, die noch über die Straßen von Havanna stottern, laute Musik in den Gassen mit tanzenden Menschen, Traumstrände und einer karibischen Lebensfreude. Auch wenn jetzt mehr und mehr Touristen in das Land strömen und nach und nach die Oldtimer im Stadtbild von Havannas seltener werden und sicherlich irgendwann langsam verschwinden, hat das Land sein spezielles Flair noch immer nicht verloren.

Obwohl das Embargo der Vereinigten Staaten von Amerika noch immer nicht abgeschafft ist, befindet sich auf Kuba alles im Umbruch. Sogar riesige Kreuzfahrtschiffe legen mittlerweile in den Häfen auf Kuba an. Endlich können Kubaner auf legalem Wege ausländische Lebensmittel erstehen und sogar eigene kleine Geschäfte gründen. Ob Kuba das neue Mallorca der Deutschen oder Bali der Australier wird? Ich drücke die Daumen, dass Kuba vom Massentourismus mit seinen All-Inclusive-Hotels weitgehend verschont bleibt und es den Menschen trotzdem bald besser geht!

Wer nach Kuba reist, kommt an der Hauptstadt Havanna nicht vorbei. Ich empfehle euch bei einer Rundreise auf Kuba für Havanna mindestens zwei oder am besten drei Tage einzuplanen. Man kann aber problemlos seinen kompletten Urlaub in Havanna verbringen. Havanna ist mit seinen 2,1 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Karibik. Hier lebt jeder fünfte Kubaner des Landes. Die Hauptstadt Kubas ist wie ein spannendes Buch. Du fängst an zu laufen und möchtest nicht mehr aufhören, in dieser Stadt verloren zu gehen. An Sehenswürdigkeiten mangelt es dieser schönen Metropole nicht. Hier kommen Geschichtsinteressierte ebenso auf ihre Kosten wie Oldtimer-Fans. Es gibt an jeder Ecke etwas Interessantes zu entdecken.

Havanna ist eine Stadt der Gegensätze. Diese grandiose Architektur auf den ersten Blick und im Gegensatz dazu der Verfall der Bauten hinter den Vorzeige-Fassaden. Dies stimmt mich immer etwas traurig. Dennoch finde ich diese Stadt sehr schön, weil sie einfach so natürlich antik erscheint. Genauso wie der krasse Unterschied zwischen unserem Leben als Touristen und dem meist beschwerlichen Leben der Kubaner. Trotz Armut habe ich nirgendwo sonst ein so stolzes und lebensfrohes Volk getroffen.

Habana Vieja (spanisch für Alt-Havanna) steht unter UNESCO-Weltkulturerbe. Viele Gebäude verfallen seit der kubanischen Revolution. Einige wurden rekonstruiert und restauriert. Viele wurden mittlerweile aufgrund Einsturzgefahr zwangsgeräumt. Am besten entdeckt ihr die Altstadt auf eigene Faust und zu Fuß oder mit den vielen Fahrradrikschas. Bewege dich durch die Gassen und entdecke versteckte Plätze und Ecken. Auch nachts kannst du dich in der Altstadt gefahrlos bewegen, ohne Angst haben zu müssen.

Eine der schönsten und beliebtesten Straßen der Altstadt ist die Calle Obispo, die einst erste asphaltierte Hauptstraße Havannas. Interessante Läden, Cafés und Bars findet ihr hier. Dazu das Hotel Ambos Mundos, das bekannte Lieblingshotel von Hemingway. Das Hotel Floridita mit seiner beeindruckenden Lobby oder auch die Bank Nacional de Cuba. Da die Straße aufwändig restauriert wurde, könnt ihr hier am besten erahnen, wie strahlend schön Havanna einmal gewesen sein muss. Man nannte Havanna auch die Perle der Karibik.

Einen Drink im El Floridita einnehmen ist zwar sehr teuer, aber eine interessante Erfahrung. Der Besuch von einer der beiden alten eingerichteten Apotheken "Taqueche" und "Johnson" solltet ihr auf jeden Fall mit einplanen. Hier fühlst du dich um Jahre zurückversetzt. An der sieben Kilometer langen Uferpromenade läuft jeder mindestens einmal während seines Kubaaufenthaltes entlang. Ich war hier schon oft unterwegs, und man hat einen sehr schönen Ausblick auf das Meer. Die ehemalige Prachtstraße reicht von der Altstadt bis zum Rio Almendares und verbindet die Stadtteile Habana Vieja, Centro Habana, Vedado und endet in Miramar. Der schönste Teil liegt östlich am Castillo de la Punta. Hier treffen sich verliebte Paare und Habaneros zum Plaudern, wenn nicht meterhohe Wellen gegen die Mauer donnern.

Der Platz der Revolution (Plaza de la Revolución) liegt zwischen der Avenida Carlos M. Céspedes und Avenida Rancho Boyeros (Vedado). Auf diesem riesigen Platz finden Großveranstaltungen, wie kostenlose Konzerte, auf Kuba statt. Von weitem sieht man den 139 Meter hohen Obelisken zur Ehren von José Martí, Kubas literarischen Nationalhelden. Um den Platz herum befinden sich das Innen- und das Wirtschaftsministerium, die Nationalbibliothek und das Fernmeldeamt.

Der ehemalige Präsidentenpalast aus dem Batista von Fidel Castro und seinen revolutionären Anhängern vertrieben wurden, ist heute nur noch ein Museum. Ein Zeugnis des Kampfes sind die Einschusslöcher im Marmor an der Treppe im Inneren des Museums. Das Museum ist super interessant und zeigt die Geschichte der kubanischen Revolution. Hier ist auch die Yacht "Granma" ausgestellt. Mit diesem Schiff kamen Che, Fidel und seine Anhänger aus dem Exil in Mexico, um den Kampf der Befreiung Kubas aufzunehmen. Außerdem beeindruckend ist die große Kuppel des Gebäudes und der Spiegelsaal, welcher dem im Schloss Versailles nachempfunden ist. Wo einst Empfänge stattfanden, hängt heute nur noch eine überdimensionale kubanische Flagge.

Kubaner erhalten immer noch Lebensmittelmarken. Es gibt auf Kuba noch immer zwei Währungen, vorwiegend ärmere Menschen kaufen mit dem Kubanischen Peso auf traditionellen Märkten. Der wohlhabendere oder touristische Teil mit dem Peso Convertible (CUC – Touristenwährung) in den Supermärkten ein. Die Plaza de Armas heißt übersetzt Waffenplatz. Hier findet ihr heutzutage aber nur noch Bücher. Alte Bücher, meist revolutionäre Literatur und auch Postkarten. Doch auch auf die Gebäude rund um den restaurierten Platz solltet ihr ein Auge werfen. Prachtvoll sind vor allem der Palacio de los Capitanes Generales (Stadtmuseum) und der Palacio del Segundo Cabo (Nationales Bücherinstitut).

Wahrzeichen von Havanna. Es erinnert nicht nur an das gleichnamige Gebäude in Washington, es soll auch so aussehen. Das Capitolio war einst wirklicher Sitz des Repräsentantenhauses. Heute findet ihr darin die Nationalbibliothek, ein Internetcafé und die Akademie der Wissenschaften. Ein wenig bergauf geht es zur Universidad de La Habana. Vom Malecon die Calle 23 (oder auch La Rampa genannt) geht es an der bekannten Eisdiele Coppelia links ab Richtung Universität, die im Stadteil Vedado liegt. Persönlichkeiten wie José Martí oder Fidel Castro haben hier studiert. Im Gegensatz zum Trubel in der Stadt ist es hier angenehm ruhig. Die vielen Bäume sorgen für Schatten und nicht allzu drückende Hitze.

Eigentlich ist Havanna eine Stadt, die du das ganze Jahr bereisen kannst. Da es zwischen November und April im Durchschnitt am wenigsten regnet, ist dies die beste Reisezeit. Pro Tag gibt es sechs bis neun Sonnenstunden, und die Temperaturen liegen zwischen 28 und 35 Grad. Bedenke, dass Regenzeit nicht bedeutet, dass es den ganzen Tag regnet. Kurze und heftige Monsunregen sind die Regel. Schon nach ein paar Minuten ist der Regen jedoch meist vorbei. Jedenfalls war es bei mir immer so. Die offizielle Hurrikan-Saison dauert von Juli bis Oktober. Ich habe den Hurrikan Irma auf Kuba im September 2017 selbst miterlebt. Das war eine sehr intensive Erfahrung!

Vielleicht bekommt ihr jetzt auch so richtig Lust, mal nach Kuba zu fliegen, um diese schöne Karibikinsel zu erforschen. Und natürlich auch, um die kubanischen Traditionen Kubas und deren fröhliche Menschen kennen zu lernen.

Ressort: Schülertexte

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