Bildung

Die SVP des Kantons Baselland will Genderstern an Volksschulen verbieten

1705 Unterschriften reichte die Initiative "Kein Gendern an Baselbieter Volksschulen" beim Kanton ein. Konkret geht es der SVP um ein Verbot des Gendersterns, den sie als "Indoktrination" verurteilt.  

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Die SVP will erreichen, dass der Gende...len im Kanton Baselland verboten wird.  | Foto: Gregor Bauernfeind (dpa)
Die SVP will erreichen, dass der Genderstern an Schulen im Kanton Baselland verboten wird. Foto: Gregor Bauernfeind (dpa)

Die SVP des Kantons Baselland hat kürzlich in Liestal die Unterschriften für die Initiative "Kein Gendern an Baselbieter Volksschulen" eingereicht. Sie will den Einsatz von Sonderzeichen innerhalb von Wörtern verbieten. Sarah Regez, Präsidentin des Initiativkomitees und Mitglied der Parteileitung der Jungen SVP Schweiz, war bei der Überreichung zugegen. Es gelang, insgesamt 1705 Unterschriften für das Anliegen zu sammeln, wie der Kanton auf Facebook bekanntgab. Nötig waren 1500.

Die nichtformulierte kantonale Initiative will, dass an den Schulen eine "klare, verständliche und lesbare Sprache" genutzt wird. Der Gebrauch von "Sonderzeichen innerhalb einzelner Wörter" soll verboten werden. Sie fordert auch, dass die Schreibweise "Schülerinnen und Schüler" oder gegebenenfalls das generische Maskulinum "Schüler" als Standard festgesetzt werden.

In der Stadt Zürich ist eine ähnliche Initiative bereits gescheitert

In einer begleitenden Pressemitteilung wirft das Initiativkomitee dem Kanton vor, durch "Gendersprache" die Sprache zu ideologisieren. Das sei nicht mit dem gesetzlich vorgeschriebenen "neutralen, unpolitischen Unterricht" vereinbar. Die Volksschule sei "kein Ort für ideologische Experimente", ließ sich Regez zitieren. Der Baselbieter SVP-Präsident und Landrat Peter Riebli, der ebenfalls im Initiativkomitee ist, ging noch einen Schritt weiter und sprach von Indoktrination. Davor müsse man Kinder schützen. Die im Herbst 2023 lancierte Initiative, kurz "Kinderschutzinitiative", hatte mit ihrem Plakat für Aufruhr gesorgt. Darauf war ein monströser Arm zu sehen, der eine aus Pride-Flaggen und einem typografischen Stern bestehende Armbinde trug und nach lesenden Kindern zu greifen schien.

Es ist nicht die erste Initiative dieser Art. Im November 2024 lehnte die Zürcher Bevölkerung das beinahe identische Anliegen "Tschüss Genderstern" mit 57 Prozent der Stimmen ab. Dieses griff das Sprachreglement der Verwaltung an, in dem im Jahr 2022 das Binnen-I ("LehrerInnen") durch den Genderstern (Lehrer*innen) oder neutrale Formulierungen wie "Lehrpersonen" ersetzt wurden. Der Zürcher Stadtrat wehrte sich gegen die Initiative und schrieb, das Sprachreglement habe sich bewährt.

Schlagworte: Wolfram Weimer, Peter Riebli, Sarah Regez
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