US-Zollpolitik

Die USA verdoppeln die Zölle auf Stahl – mit Folgen für Baden-Württemberg

US-Präsident Trump verschärft den Kurs in der Zollpolitik: Die Einfuhrabgaben auf Stahl und Aluminium haben sich verdoppelt – mit Folgen auch für Baden-Württemberg.  

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US-Präsident Donald Trump in einem Stahlwerk  | Foto: David Dermer (dpa)
US-Präsident Donald Trump in einem Stahlwerk Foto: David Dermer (dpa)

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Verdopplung der Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium ist in Kraft getreten. Seit Mittwoch gilt für Importe in die USA ein Satz von 50 Prozent – zuvor waren es 25 Prozent gewesen. Trump will damit nach eigenen Angaben Handelsungleichgewichte korrigieren und die heimische Industrie stärken.

Unklar ist bislang, wie die EU reagieren wird. Die EU-Kommission hatte Trumps Ankündigung am Wochenende scharf kritisiert und eine Reaktion noch vor dem Sommer angedroht. Als Affront wird das Vorgehen vor allem wegen der zuletzt intensivierten Verhandlungen um eine Beilegung des Handelsstreits gewertet. Dennoch liefen die Gespräche zu Beginn der Woche weiter und wurden von EU-Seite als "sehr konstruktiv" beschrieben. Sollte Trump bei den verdoppelten Zöllen bleiben, könnte die EU kurzfristig Gegenzölle verhängen. Die Mitgliedstaaten hatten bereits im April den Weg dafür freigemacht.

Hälfte der Südwest-Unternehmen rechnet mit Einbußen

Die US-Zollpolitik sorgt auch in der baden-württembergischen Exportwirtschaft für große Verunsicherung. Das geht aus einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart (IHK) hervor. Demnach rechnet die Hälfte der exportierenden Betriebe im Südwesten in den kommenden zwölf Monaten mit sinkenden Ausfuhren in die USA. Rund 61 Prozent erwarten, dass die höheren Kosten bei Konsumenten landen werden. 16 Prozent gehen von einer sinkenden Gewinnspanne aus.

IHK-Chef Claus Paal sprach angesichts der Zahlen von einem "Alarmsignal" für die exportorientierte Wirtschaft im Land: "Der Handelskonflikt mit den USA entwickelt sich für viele unserer Unternehmen zur permanenten Belastungsprobe." In Richtung USA wurden 2024 Waren im Wert von 34,8 Milliarden Euro geliefert. Die Südwest-Wirtschaft steuere "ohne politischen Kurswechsel auf einen immensen wirtschaftlichen Schaden zu."

Als Reaktion auf die US-Zölle plant demnach jeder zehnte Industriebetrieb im Land, Teile seiner Produktion an bestehende US-Standorte zu verlagern. Knapp ein Viertel der Firmen rechnet außerdem mit einer wachsenden Konkurrenz durch Produkte aus Drittstaaten auf dem europäischen Markt.

Schlagworte: Donald Trump, Claus Paal
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