"Es muss also schnell gehen"

ZISCH-INTERVIEW mit Rettungssanitäter Martin Weigel über seinen Berufsalltag und den Einsatz, an den er sich am meisten erinnert.  

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Auf der Rettungswache: Rettungssanitäter Martin Weigel und Mia von Känel  | Foto: Privat
Auf der Rettungswache: Rettungssanitäter Martin Weigel und Mia von Känel Foto: Privat

Rettungssanitäter haben einen spannenden, anstrengenden und lebenswichtigen Beruf. Wie genau sich ihr Alltag gestaltet, erzählt Martin Weigel im Interview der Zisch-Reporterin Mia von Känel aus der Klasse 4b der Hebelschule Nollingen in Rheinfelden.

Zisch: Sie sind Rettungssanitäter. Weshalb haben Sie diesen Beruf gewählt?
Weigel: Ich hatte zufällig Kontakt mit zwei Rettungssanitätern und habe erkannt, dass ich genau das auch machen möchte, was sie machen.
Zisch: Was machen Sie zuerst auf der Arbeit, also bei Schichtbeginn?
Weigel: Wenn ich zur Rettungswache komme, dann ziehe ich zuerst mal meine Dienstkleidung an. Dann gehe ich in die Küche und trinke einen Kaffee. Ich höre mir die Übergabe von meiner Vorgängerschicht an und checke dann mit meinem Kollegen zusammen den Rettungswagen. Da prüfe ich, ob alles Wichtige da ist oder ob ich nachrüsten muss.
Zisch: Wie schnell fahren Sie, wenn Sie zu einem Notfall gerufen werden?
Weigel: Wenn ein Notfall reinkommt, dann ist es zugelassen, zehn Prozent schneller zu fahren, als die zugelassene Höchstgeschwindigkeit. Es kommt aber auch darauf an, um welchen Notfall es sich handelt. Wenn ich ahne, dass es wirklich um Zeit geht, dann kann ich mir vorstellen, an die Grenzen zu gehen von dem, was erlaubt ist. Aber wenn ich höre, dass es ein Einsatz ist, der nicht so dringlich ist, dann halte ich mich an die Straßenverkehrsregeln.
Zisch: Was passiert, wenn ein Alarm in der Leitstelle eingeht?
Weigel: Wenn ein Alarm losgeht, dann haben wir zwei Minuten Zeit, um loszufahren. Es muss also schnell gehen. Mit meinem Kollegen fahre ich dann im Rettungswagen die Notfallstelle an.
Zisch: Würden Sie den Beruf immer wieder wählen?
Weigel: Ja. Das war am Anfang meiner Berufsjahre nicht immer so. Aber inzwischen weiß ich, dass es ein Beruf ist, in dem man mit allen Gesellschaftsschichten der Menschheit zu tun hat, und ich würde ihn auf jeden Fall immer wieder machen.
Zisch: Kann man mit diesem Beruf eine Familie ernähren?
Weigel: Als ich angefangen habe mit diesem Beruf, war es tatsächlich schwierig. Da hatte ich ein oder zwei Nebenjobs, um mit drei kleinen Kindern über die Runden zu kommen. Aber inzwischen wurde von unserem Arbeitgeber finanziell so nachgebessert, dass es wirklich möglich ist, eine Familie zu ernähren.
Zisch: Welchen Notfall werden Sie in Ihrem Leben nie vergessen?
Weigel: Ich bin mal zu meinem eigenen Kind gefahren. Mein Sohn ist mit drei Jahren die Treppe runtergefallen und hatte ein Loch im Kopf. Es war dann aber zum Glück nicht so schlimm wie gedacht.
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