Ex-Minister Scheuer in Affäre um Maut angeklagt

Wegen einer Falschaussage im Kontext des Debakels um die gescheiterte Pkw-Maut will die Staatsanwaltschaft den ehemaligen CSU-Politiker vor Gericht bringen. Scheuer kann das nicht nachvollziehen. .  

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Dem ehemaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer droht im Zusammenhang mit der gescheiterten Pkw-Maut ein Prozess. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat den 50-Jährigen wegen uneidlicher Falschaussage vor dem Maut-Untersuchungsausschuss des Bundestags angeklagt. Auch gegen den ehemaligen Staatssekretär Gerhard Schulz wurde Anklage erhoben. Die Pkw-Maut – ein Prestigeprojekt der CSU in der damaligen schwarz-roten Bundesregierung – war 2019 vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) als rechtswidrig gestoppt worden. Ein Untersuchungsausschuss hatte sich danach mit möglichen Fehlern Scheuers befasst. In der Kritik stand vor allem, dass Scheuer Betreiberverträge zur Pkw-Maut schon 2018 abschloss, noch bevor Rechtssicherheit bestand.

Laut Anklage sollen Scheuer und Schulz bei ihrer Befragung in dem Ausschuss "bewusste Falschaussagen" gemacht haben. Auf Fragen Abgeordneter, ob seitens der Betreiber bei einem Treffen am 29. November 2018 angeboten worden sei, die Verträge erst nach der EuGH-Entscheidung zu unterzeichnen, sollen beide "entgegen ihrer tatsächlichen Erinnerung angegeben haben, sich an ein solches Verschiebungsangebot nicht erinnern zu können", so die Staatsanwaltschaft.

Der ehemalige CSU-Minister ließ den Vorwurf durch seinen Anwalt "nachdrücklich" zurückweisen. Der Bild-Zeitung sagte er: "Die Motive und der Zeitpunkt für die Anklage sind mir unverständlich und erscheinen mehr politisch motiviert". Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wies den Vorwurf einer politischen Motivation zurück.
Schlagworte: Andreas Scheuer, Gerhard Schulz
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