Berlin

Merz sieht trotz Rentenstreits die Koalition nicht in Gefahr

Der Disput über die Zukunft der Alterssicherung stürzt die schwarz-rote Koalition in neue Turbulenzen. Der Kanzler macht dazu eine klare Ansage.  

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Friedrich Merz  | Foto: Boris Roessler (dpa)
Friedrich Merz Foto: Boris Roessler (dpa)
Kanzler Friedrich Merz (CDU) hat der Spekulation über ein Ende der schwarz-roten Koalition wegen des Rentenstreits und eine mögliche Minderheitsregierung eine klare Absage erteilt. Beim Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung antwortete der CDU-Chef auf die Frage, ob das Bündnis der Union mit der SPD in einem Jahr noch existieren werde: "Ja, selbstverständlich." Zur Idee einer Minderheitsregierung der Union sagte er: "Das ist aus meiner Sicht ausgeschlossen, so etwas zu machen." Zuvor hatte unter anderem die FAZ berichtet, in der Union werde genau dieses Szenario durchgespielt. In einem solchen Fall hätte eine unionsgeführte Regierung keine parlamentarische Mehrheit; sie müsste sich für jede Entscheidung zusätzliche Stimmen in der Opposition suchen. Weil die Union eine Zusammenarbeit sowohl mit den Linken als auch der AfD ablehnt, blieben SPD und Grüne. Hintergrund ist der Streit über das geplante Rentenpaket der Regierung. 18 junge Abgeordnete der Union drohen mit Ablehnung, falls es keine Änderungen gibt. Die schwarz-rote Mehrheit beträgt nur zwölf Stimmen. So ist eine eigene Mehrheit der Koalition für den Gesetzentwurf in Gefahr.

Merz lehnt Änderungen am Rentenpaket ebenso ab wie die SPD. Sollte es zu einer Blockade des Gesetzes kommen, würde das die Koalition in eine existenzielle Krise stürzen. Merz, Vizekanzler Lars Klingbeil von der SPD und CSU-Chef Markus Söder machten deutlich, dass sie das Rentenpaket wie geplant verabschieden wollen – also spätestens am 19. Dezember, dem letzten Sitzungstag des Bundestags vor Weihnachten. Das Gesetz soll am 1. Januar in Kraft treten.

"Ich wünsche mir, dass wir diese Diskussion zum Jahresende abgeschlossen haben", sagte Merz. Er wies darauf hin, dass auch die Einführung einer sogenannten Aktivrente mit Anreizen für längeres Arbeiten im Rentenpaket steckt. "Wenn wir am 1. Januar 2026 die Aktivrente haben wollen, und ich will sie zum 1. Januar 2026 haben, dann müssen wir dieses Gesetzgebungspaket noch durch den Bundestag bringen." Klingbeil sagte, es sei alles besprochen, und Söder sagte: "Verschieben ist Unsinn."

Schon bei der Wahl neuer Verfassungsrichter hatte ein Teil der Unionsfraktion im Juli erfolgreich gegen Personalvorschläge rebelliert, die zwischen den Fraktionsspitzen vereinbart waren.
Schlagworte: Friedrich Merz, Markus Söder, Lars Klingbeil

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