"Freiburg ist eine tolle Stadt"

ZISCH-INTERVIEW mit Freiburgs OB Martin Horn über Kinder, Corona und eine neue Eishalle.  

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Martin Horn ist seit 2018 Oberbürgermeister.  | Foto: Michael Bamberger
Martin Horn ist seit 2018 Oberbürgermeister. Foto: Michael Bamberger

Zisch-Reporter Jannis Baschner aus der Klasse F2 der Clara-Grunwald-Schule im Freiburger Stadtteil Rieselfeld hat Martin Horn, dem Oberbürgermeister von Freiburg, zehn Fragen gestellt.

Zisch: Welche Themen besprechen Sie zurzeit in Ihren Sitzungen?
Horn: Natürlich überstrahlt das Thema Corona gerade alles. Die Infektionszahlen steigen leider und die Lage ändert sich ständig. Beim Impfen, beim Testen und bei der Öffnung von Läden müssen wir als Stadt vieles selbst entwickeln und umsetzen, was in Berlin und Stuttgart entschieden wird. Und trotzdem dürfen wir wichtige Zukunftsthemen für die Stadt wie Digitalisierung, Klima- und Umweltschutz, den neuen Stadtteil Dietenbach, die Sanierung von Schulen und die Finanzen nicht aus dem Blick verlieren.
Zisch: Welche Coronamaßnahmen finden Sie am wichtigsten und welche finden Sie nicht so toll?
Horn: Ganz wichtig sind nach wie vor Abstand halten, keine Hände schütteln, Masken tragen und vor allem: Kontakte reduzieren! Da jetzt viele Schülerinnen und Schüler wieder in die Schule gehen, brauchen wir dort noch mehr Sicherheit. Deshalb haben wir an einigen Schulen ein Testkonzept eingeführt, mit dem Klassen einmal die Woche getestet werden. So können wir früh erkennen, wer sich infiziert hat. Der muss dann zuhause bleiben. Und wenn der Inzidenzwert über 50 ist, muss jetzt auch an den Grundschulen Maske getragen werden.
Zisch: Hat man Sie schon einmal etwas gefragt, auf das Sie nicht vorbereitet waren?
Horn: Klar, das passiert immer mal wieder. Als Oberbürgermeister kann man auch nicht alles wissen. Da mache ich mich ganz schnell schlau und frage unsere noch schlaueren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt, die sich mit dem Thema besonders gut auskennen.
Zisch: Was tun Sie für die Kinder in Freiburg?
Horn: Eine ganze Menge. Wir haben sogar extra ein Amt für Kinder und Jugend sowie ein eigenes Kinderbüro. Auch ein Amt für Schule und Bildung. Dort geht es um den Bau, die Sanierung und Ausstattung von Kitas, Kindergärten und Schulen. Als Stadt kümmern wir uns auch um unsere vielen Spielplätze. Seit letztem Jahr gibt es einen mega Skatepark im Dietenbachpark. Auch eine neue coole Pumptrackanlage in der Denzlinger Straße ist entstanden. Wir fördern als Stadt aber auch zahlreiche Vereine und Einrichtungen: Sportvereine, Kultureinrichtungen, Jugendhäuser und Jugendtreffs, die Schulkindbetreuung, das Planetarium, die Jugendmusikschule, die Ökostation, das Waldhaus – ich könnte die Liste noch lange fortsetzen. Und vor allem auch den Mundenhof!
Zisch: Ich habe gehört, dass die Eishalle 2024 geschlossen werden muss. Wo kann ich dann zum Eislaufen gehen?
Horn: Sicherlich kannst du dir vorstellen, dass auch wir sehr gerne eine neue Eishalle bauen würden, diese ist aber sehr teuer. Daher sind wir auf der Suche nach Lösungen, wie wir das bezahlen können. Ich weiß, dass das nicht die Antwort ist, die du und deine Freundinnen und Freunde sich wünschen. Aber leider ist es nur ehrlich, dass wir aktuell eben nicht genug Geld haben: Klimaschutz, Digitalisierung an Schulen, Sportplätze, und und und. Aber noch sind es ein paar Jahre bis 2024. Solange kannst du noch in der Eishalle Eislaufen gehen und wir arbeiten intensiv weiter an einer Lösung.
Zisch: Wie viel Zeit am Tag haben Sie für Ihre Kinder?
Horn: Meine Kinder sehe ich jeden Morgen. Es ist ja vor kurzem noch eine kleine Tochter dazu gekommen. Wir frühstücken zusammen und dann bringe ich die beiden Jungs in die Kita und den Kindergarten. Einmal die Woche nehme ich mir den Nachmittag frei. Dieser gehört dann den drei Kindern. Das mache ich bewusst, weil ich ja oft abends lange arbeite. Zurzeit habe ich auch an den Wochenenden durch Corona mehr Zeit für meine Familie als sonst. Wir spielen zu Hause, gehen auf den Spielplatz oder machen kleine Ausflüge. Besonders beliebt bei meinen Kindern sind gerade die Burgen in der Umgebung. Die beiden Rabauken sind total aktiv und herrlich lustig und halten meine Frau und mich zusammen mit dem Baby ordentlich auf Trab.
Zisch: Haben Sie ein Dienstfahrzeug? Wenn ja, welches?
Horn: Mein Dienstfahrzeug ist ein Mercedes-Benz. In der Stadt fährt dieser mit Elektroantrieb, wobei ich auch zu vielen dienstlichen Terminen mit dem Fahrrad oder der Straßenbahn fahre. Auch wenn ich ins Rathaus oder wieder nach Hause fahre, nehme ich das Fahrrad oder die Straßenbahn. Manches Mal jogge ich auch.
Zisch: Welche Zeitungen lesen Sie?
Horn: Auf jeden Fall die Badische Zeitung und andere regionale Zeitungen. Aber auch überregionale Zeitungen, wie die Stuttgarter und Süddeutsche Zeitung, oder den Spiegel – gerne auch online.
Zisch: Warum wollten Sie Bürgermeister von Freiburg werden?
Horn: Freiburg ist eine tolle Stadt mit ganz vielen tollen Menschen, die hier leben und sich engagieren. Es ist eine junge, dynamische Stadt. Die Arbeit ist total abwechslungsreich und ich treffe viele unterschiedliche Menschen. Daher wollte ich unbedingt Oberbürgermeister werden und mich für Freiburg einbringen.
Zisch: Wie oft geben Sie Interviews?
Horn: In der Regel so vier bis fünf Interviews pro Woche. Das hängt aber auch sehr davon ab, was gerade passiert. Es kam auch schon vor, dass ich zehn oder 15 Interviews an einem Tag gegeben habe. Zum Glück ist das eher die Ausnahme.

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