BZ-Aktion Weihnachtswunsch

Freiburgerin sucht immer nach guten Lösungen für sich und ihre fünf Kinder

Aus allem immer das Beste machen: Das prägt das Leben von Yasmin B.*. Mit Ende 30 ist sie sehr erprobt darin, den Alltag mit ihren fünf Kindern möglichst gut zu meistern. Doch es fehlt an vielem.  

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In einer moderneren Küche Essen zubere..., wäre ein großer Wunsch (Symbolbild).  | Foto: Jan Woitas
In einer moderneren Küche Essen zubereiten zu können, wäre ein großer Wunsch (Symbolbild). Foto: Jan Woitas

Im Vergleich zu früher, als die B.s zu sechst auf 67 Quadratmetern leben mussten, geht es der Familie jetzt gut: In ihrer jetzigen Wohnung haben sie etwas mehr als 100 Quadratmeter. Von eigenen Zimmern aber sind die meisten von ihnen trotzdem weit entfernt: Nur der älteste Sohn im Jugendalter hat eines. Er wird allerdings bald in eine WG ziehen, obwohl er noch längst nicht 18 Jahre alt ist und der Abschied allen schwerfällt – doch solange er in seiner Familie lebt, wird sein Ausbildungsgehalt für den Lebensunterhalt seiner Mutter und seiner jüngeren Geschwister herangezogen. Das findet Yasmin B. schlimm: "Ich bin so stolz auf ihn", sagt sie. Er ziehe seine Ausbildung ganz toll durch. Nun solle er sich auch mal etwas gönnen dürfen statt dafür verantwortlich gemacht zu werden, dass seine Mutter zu wenig Geld hat. Yasmin B. lebt allein mit ihren Kindern, die verschiedene Vätern haben, mit ihren Kindern aber in Kontakt sind. Jeweils zwei Kinder teilen sich ein Zimmer, in dem der zwei Jüngsten schläft auch Yasmin B., damit der Familie noch ein Wohnzimmer bleibt.

Dort im Wohnzimmer findet alles statt: Spielen, Hausaufgaben, Fernsehen, Gespräche. Wenn die einen Hausaufgaben machen, die Kleinen ihren Mittagsschlaf brauchen und gleichzeitig jemand Redebedarf hat, wird es kompliziert. "Dann müssen wir jonglieren", sagt Yasmin B. – daran ist sie gewöhnt. Da es der Familie an Möbeln fehlt, haben die Kinder keine Schreibtische in ihren Zimmern. Jonglieren ist auch angesagt, wenn alle Kinder gleichzeitig etwas brauchen: etwa wenn zwei Kindern ihre Schuhe zu klein sind, ein anderes Kind Matschhosen für die Kita benötigt und das vierte Kind ein Buch für die Schule kaufen muss. In solchen Fällen hält Yasmin B. online und in Secondhandkaufhäusern Ausschau nach günstigen Angeboten. Leider lässt sich nicht alles, was die Familie braucht, auf diese Weise finden – unter anderem fehlen Betten: Eine Tochter schläft nur auf einer Matratze auf dem Boden, und die zwei Jüngsten wachsen allmählich aus ihren Babybetten heraus. Besonders belastend findet Yasmin B. aber die Küchensituation: Sie hat die Küche beim Einzug in die Wohnung übernommen, sie sei mehr als 50 Jahre alt. Einige Türen der Küchenschränke brechen immer wieder weg, doch am meisten Sorgen macht Yasmin B. der Schimmel, der sich hinter den eingebauten Küchenbestandteilen ausgebreitet hat. Teilweise sei er zu sehen, doch sie komme nie an alles ran. Auch Probleme mit Ameisen gebe es.

Eine modernere Küche wäre ein großer Wunsch

Da die Küchenausstattung in ihrer Wohnung nicht mitvermietet wird, könnte Yasmin B. die Küche jederzeit entfernen – doch sie müsste dann selbst eine neue beschaffen. Die Väter der Kinder würden beim Ein- und Ausbau helfen, aber es fehlt das Geld für die neue Ausstattung. Yasmin B. will nun, wenn auch ihre Jüngsten bald aus dem Kleinkindalter raus sind, eine Ausbildung beginnen, am liebsten in der Pflege. Bis dahin muss sie noch mit Bürgergeld über die Runden kommen. Weil sie schon mit Anfang zwanzig schwanger wurde, konnte sie bisher nie eine Ausbildung machen. Sie hat unter anderem in der Gastronomie und im Verkauf gearbeitet, auch nach der Geburt der ersten Kinder noch nebenher in Teilzeit, zuletzt aber nicht mehr. Viel Geld gab es nie in ihrem bisherigen Leben – sie ist selbst in einer großen Familie aufgewachsen, ihre Eltern haben viel geschuftet, in schlecht bezahlten Berufen, daher blieb nie viel übrig. "Aber ich habe immer gekämpft und nie aufgegeben", sagt sie. Und sie schafft es, dabei gelassen zu bleiben und diese Haltung auch ihren Kindern zu vermitteln.

* Name geändert

Spendenkonto: Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, IBAN: DE77680501010002399506, BIC: FRSPDE66XXX. Stichwort "Aktion Weihnachtswunsch". Spenden fließen in einen Topf, aus dem Zuschüsse verteilt werden (keine Sachspenden-Vermittlung). Online: mehr.bz/aww-spende.

Schlagworte: Yasmin B., Yasmin B. der Schimmel

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