Gar nicht so eklige Egel

Blutegel können Menschen und Tieren helfen.  

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Behandlung einer      Daumensattelgele...                        mit Blutegeln   | Foto: Privat
Behandlung einer Daumensattelgelenksarthrose mit Blutegeln Foto: Privat
Medizinische Blutegel sind ganz besondere Tiere. Sie können Gelenksentzündungen und Arthrosen heilen, indem sie Blut saugen. Der Speichel vom Blutegel enthält über 30 wirksame Substanzen, die blutgerinnungshemmend und entzündungsstillend sind. Wenn die Blutegel das Blut saugen, nehmen sie so gleichzeitig ihre Nahrung ein. Der Blutegel kann das Zehnfache von seinem Gewicht einnehmen. Eine Mahlzeit reicht für ein bis zwei Jahre aus und dauert 20 Minuten bis zwei Stunden. Bei richtiger Indikation ist man nach einer Blutegelbehandlung bis zu einem halben Jahr nahezu beschwerdefrei.

Ich kenne die Blutegel, weil meine Mama, die Ärztin für Allgemeinmedizin ist, sie für die Behandlung ihrer Patienten anwendet. Dafür hat sie ein Seminar absolviert. Die Blutegel werden in einer Dose in destilliertem Wasser mit einer Prise Salz gehalten. Das Wasser muss alle drei Tage gewechselt werden. Pflanzen brauchen sie keine, dafür aber einen Stein, um sich zu häuten. Auch in der Tierheilkunde ist die Behandlung mit den Blutegeln verbreitet. Rinder und Pferde gehen instinktiv in Gewässer, in denen Blutegel leben, und warten geduldig, bis die kleinen Helfer sich ihre winzige Mahlzeit holen und zum Dank helfende Sekrete im Körper des Wirtes, also des Pferdes oder des Rindes, hinterlassen.

Blutegel gehören zu dem Stamm der Ringelwürmer. Sie sind wechselwarme Tiere, das heißt, sie passen ihren Stoffwechsel den Temperaturverhältnissen an. In Deutschland gibt es eine große Blutegelzucht bei Gießen in Hessen. Die Egel entwickeln sich in Kokons und leben in Tümpeln. Die Blutegeltherapie ist ein Erlebnis. Die Tiere sind bunt gefärbte, elegante Schwimmer. Sie sind ungefährlich und bringen den Leuten und den Tieren seit Jahrtausenden Nutzen.

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