Wohnungsnot
Gewerkschaftsbund kritisiert Freiburger Stadtbau
Di, 03. September 2024, 16:19 Uhr
Freiburg
Der Stadtverband des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) fordert von der Freiburger Stadtbau, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentieren. Betriebswohnungen zu bauen, gehöre nicht dazu.
Angesichts der katastrophalen Lage auf dem Mietmarkt rücken in Freiburg Betriebswohnungen in den Fokus. Das zeigt etwa ein Vorstoß der Freiburger Stadtbau (FSB), für Unternehmen 134 Mitarbeiterwohnungen zu bauen. Der Stadtverband des DGB schreibt in einer Pressemitteilung, dass er vor dem Hintergrund der weiter wachsenden Wohnungsnot zwar nicht prinzipiell gegen den Bau von Personalwohnungen sei, das am grundlegenden Problem aber nichts ändere. "Die Freiburger Stadtbau muss vielmehr in ihrem Kerngeschäft sozialer Wohnraumversorgung weiter ihre Hausaufgaben machen", so Werner Siebler, DGB-Stadtverbandsvorsitzender.
Aus Sicht des DGB stelle sich die Frage, ob die anvisierten Betriebswohnungen hier die Not lindern können. Geplant sei, für 6000 Euro je Quadratmeter zu bauen und für 7000 Euro je Quadratmeter an interessierte Unternehmen zu verkaufen. "Angesichts dieser Zahlen ist kein sozialer Wohnungsbau finanzierbar, sondern dürften die Mieten eher bei etwa 20 Euro den Quadratmeter landen. Und das ist eben für einen Großteil der Bevölkerung nicht bezahlbar", so Siebler. Es brauche bezahlbaren Wohnraum für arbeitende und arbeitslose Menschen, "kein Rundum-Sorglospaket für Unternehmen". Auf keinen Fall dürften die Betriebswohnungen auf die stadtbau-interne Sozialquote für Mietwohnungsbau angerechnet werden.