BZ-Aktion Weihnachtswunsch

Das komplizierte Leben einer Familie in Freiburg und der Wunsch nach einfachen Dingen

Zurzeit ist alles schwierig bei Familie N.* in Freiburg: Alle haben gesundheitliche Probleme, dazu kommt jetzt noch die Arbeitslosigkeit des Vaters. Dadurch ist nun auch das Geld sehr knapp.  

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Die Kinder von Familie N. träumen von ...terjacken und Schuhe ist kein Geld da.  | Foto: Bernd Diekjobst (dpa)
Die Kinder von Familie N. träumen von einem Computer, aber schon für Winterjacken und Schuhe ist kein Geld da. Foto: Bernd Diekjobst (dpa)

Wenn sie gefragt wird, was sie sich wünscht, muss Sandra N.* erstmal überlegen. Dann sagt sie: "Ich bin eine, die sich wenig wünscht." Irgendwann fällt ihr aber doch noch etwas ein: ein neues Paar Schuhe. Sie braucht besondere medizinische Schuhe, und die Krankenkasse übernimmt die Kosten nur zum Teil. Einen Eigenanteil von 60 Euro müsse sie selbst bezahlen, sagt sie. Dass sie mit vielen gesundheitlichen Problemen leben muss, hat das ganze bisherige Leben von Sandra N. geprägt, ihre Erkrankung ist angeboren. In ihrer Jugend war sie deswegen ein Jahr lang nicht in der Schule. Mittlerweile, mit Mitte 30, kamen etliche Folgeerkrankungen mit dazu. Sie hat unter anderem eine schwere Gehbehinderung und Arthrose.

Auf den Arbeitsmarkt hat sie es mit all diesen Einschränkungen nie geschafft, außerdem wurde sie schon schwanger, als sie noch in der Schule war, deshalb hat sie nie eine Ausbildung gemacht. Ihre zwei Kinder sind nun im Jugendalter, und auch sie kämpfen beide mit erheblichen Problemen: Beide haben bereits mehrere Diagnosen mit psychischen Erkrankungen, unter anderem ADHS und Autismus.

Hilfe zu finden, ist gar nicht so einfach

Und beide tun sich sehr schwer in der Schule, erzählt Sandra N.: Sie würden so ungern hingehen, dass sich das oft auch körperlich niederschlage, in starken Kopf- oder Bauchschmerzen. Deshalb fehlen beide sehr oft in der Schule, was zu weiteren Problemen führe. Richtig gern mögen beide nur Sport, sie sind in Sportvereinen. Auch sonst bemühen sich die Eltern, den beiden Unterstützung zu bieten: Sozialpädagogen und Familienhelferinnen sind eingeschaltet, der Sohn ist zudem in psychologischer Behandlung. Seine Probleme seien sehr spät erkannt worden, sagt Sandra N.: Ihr selbst sei früh aufgefallen, dass einiges bei ihm ungewöhnlich gewesen sei, weil er sehr unselbständig sei und nirgends alleine hingehen wolle. Doch alle, die sie um Unterstützung gebeten habe, hätten lange geglaubt, dass er nur etwas mehr Zeit brauche. Mindestens ebenso viele Sorgen aber macht sie sich auch um die Tochter: Sie sei depressiv, wolle jedoch keine psychologische Hilfe akzeptieren.

Das Leben der Familie ist kompliziert genug – doch nun hat auch noch der Vater seine Arbeit im Reinigungsbereich verloren. Auch er habe starke gesundheitliche Probleme, sagt Sandra N. - er leide an Schmerzen als Folge eines Bandscheibenvorfalls. Deshalb habe er viele Fehlzeiten bei der Arbeit gehabt und sei nach zehn Jahren sehr unerwartet gekündigt worden. In seinem eigentlichen Beruf in der Gastronomie arbeite er schon lange nicht mehr, weil er da zu wenig verdiene, um seine Familie über die Runden zu bringen. Es dauerte etliche Wochen, bis geklärt war, dass er nun erstmal Arbeitslosengeld I erhält. Bis dahin mussten sich die N.s mit einer kleinen Abfindung, die er bekommen hatte, dem Kindergeld und dem Pflegegeld für Sandra N. über Wasser halten – das habe gerade mal für die Miete gereicht, erzählt Sandra N.

Sandra N. hat sich das Wünschen längst abgewöhnt

Das Geld für alles andere hätten sie sich ausleihen müssen. Inzwischen hat die Familie Wohngeld beantragt. Allein für die Miete werden jeden Monat 1000 Euro fällig, dazu kommen weitere Festkosten, unter anderem für Strom und Telefon. Mit dem Arbeitslosengeld I, Kinder-, Pflege- und Wohngeld kämen etwa 2400 Euro zusammen, wenn die Festkosten abgezogen seien, bleibe davon etwa die Hälfte übrig, für alle vier zusammen.

Sandra N. hat sich das Wünschen längst abgewöhnt. Die Kinder aber haben Wünsche. Oft kriegen sie zu hören: "Das geht nicht, das können wir uns nicht leisten." Die Kinder träumen von einem PC – die Familie hat bisher keinen. Der Sohn hätte gern ein Motorrad und den Motorradführerschein. Beide bräuchten Winterjacken und Schuhe. *Namen geändert

Spendenkonto: Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, IBAN: DE77 6805 0101 0002 3995 06, BIC: FRSPDE66XXX. Stichwort "Aktion Weihnachtswunsch". Spenden fließen in einen Topf, aus dem Zuschüsse verteilt werden (keine Sachspenden-Vermittlung). Online: mehr.bz/aww-spende.

Schlagworte: Sandra N., Sandra N. Sandra N., Familie N.
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