Kreativer Nachwuchs

Hochschule für Kunst, Design und Popmusik: 45 Absolventen fertig

Die ersten 45 Absolventen haben die Hochschule für Kunst, Design und populäre Musik durchlaufen.  

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HKDM-Absolvent Robert Pachaly Foto: Christian Engel

Sie ist Freiburgs vielfältigste Nachwuchsschmiede für den Kreativsektor – die Hochschule für Kunst, Design und populäre Musik, kurz HKDM. Entstanden ist die private Bildungseinrichtung vor vier Jahren, als sich die Freie Hochschule für Grafikdesign und bildende Kunst, der berufliche Ausbildungsgang der Jazz- und Rockschule und das International Music College zusammengeschlossen haben. Nun sind die ersten Absolventen nach acht Semestern HKDM auf dem Absprung.

Bei der Examensfeier wurden auch die Abschlussprojekte ausgestellt. Drei der 45 Absolventen schildern, wie sie das Studium an der HKDM erlebt haben – und was sie nun vorhaben.

Der bildende Künstler

Dinge, die ihn nerven, inspirieren ihn auch, sagt Evgenij Gottfried. Einem laut jaulenden Staubsauger etwa hat er ans Schlauchende einen abgeschnittenen Eimerboden verpasst. Dank der Saugkraft baumelt das Teil nun von der Atelierdecke der Hochschule – fertig ist das Kunstobjekt. Auch Handrührgeräte findet der 25-Jährige ziemlich seltsam. Deshalb kaufte er sich gleich vier davon und klebte sie zusammen. Sie durchpflügen nun im Quartett die Teigmasse, die mit zum Werk des Nachwuchskünstlers gehört.

Als Kind habe er viel gemalt, erzählt Gottfried, der in Kirgisien geboren wurde. Der theoretische Unterricht an der HKDM hat ihn ebenso geprägt wie die Einübung verschiedener Stile im Atelier. Bei Exkursionen nach Paris, Aachen oder Neapel sammelte er neue Eindrücke, bei der einmal pro Semester stattfindenden Werkstoffwoche tobte er sich gemeinsam mit allen Kommilitonen künstlerisch aus. "Ich habe unglaublich viel mitgenommen", sagt Gottfried, der nun als freier Künstler in Leipzig arbeiten möchte. "Die Werkstatt der HKDM könnte größer, die Studiengebühren dürften kleiner sein – ansonsten war alles top."

Die Designerin

Das Studium an der HKDM habe ihr so viel Freiraum gelassen, dass sie sich nebenher problemlos selbst neue Dinge habe aneignen können, erzählt Katrin Krumm. Ein halbes Jahr lang übte die 25-Jährige am Laptop mit einer Designsoftware, wie sich 3-D-Grafiken erstellen lassen. Diese Expertise hat sie nun für ihre Masterarbeit angewendet – und kann sich das auch für die Zukunft vorstellen.

Die Bahlingerin weiß, dass sie wohl als Designerin kaum das große Geld machen wird. Das sei aber auch nie ihr Ziel gewesen. "Kreatives Arbeiten ist für mich eine Herzensangelegenheit", sagt sie. "Daher habe ich mich im Studium bemüht, viele neue Inputs mitzunehmen." Die digitale Gestaltung von Apps und Websites habe sie besonders angesprochen. Im Sommer wird sie sich bei Unternehmen bewerben, bevorzugt in der Modebranche. Örtlich ist sie flexibel. "Ich gehe auch ins Ausland", sagt Krumm. "Hauptsache, ich finde einen Job, der mir Freude macht."

Der Musiker

Zu Beginn seines Studiums spielte Robert Pachaly noch in zwölf Bands. Mittlerweile hat sich dieses Engagement etwas reduziert, sein Wochenplan ist dennoch brechend voll. "Wer sich weiterentwickeln will, muss viel üben", sagt der Musiker. "Es liegt sehr an dir selbst, wo du später mal landen wirst."

Die Infrastruktur der Hochschule im Bereich Musik findet der 24-Jährige genial. "Es gibt zahlreiche Probemöglichkeiten, ein breites Kursangebot und super Dozenten, die einen anleiten und unterstützen." Zudem seien der Austausch und die künstlerische Zusammenarbeit mit anderen Musikern optimal, findet der Bayer, der schon als Kind das Klavierspiel erlernt hat und nun außer Gitarre und Schlagzeug hauptsächlich Bass spielt.

Für die Zukunft habe ihn die Hochschule jedenfalls bestens ausgebildet, sagt Pachaly. Er wird an der HKDM als Dozent einsteigen und nebenher ein Produk- tionsstudio aufbauen. "Es gibt immer etwas zu tun, langweilig wird mir in dem Job sicher nicht."

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